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Politiker bedienen sich

Dienstwagen mit mehreren hundert PS


Zur aktuellen Diskussion um den Schadstoffausstoß von Autos:
Für wie unbedarft halten einige Spitzenpolitiker eigentlich die Menschen in unserem Land? Und: Was muss noch geschehen, dass viele unserer Medien solche Heuchelei nicht nur in kleinen Seitenspalten melden? Aktuelles Beispiel: die Diskussion um CO2-Ausstoß und Klimaerwärmung. Was soll man eigentlich noch dazu sagen, dass Renate Künast als Grünen-Ministerin einen Audi mit immerhin 326 PS fuhr und jetzt plötzlich auf einen Toyota Prius umsteigt, einen Hybridwagen, der trotz »Quersubventionierung« von Toyota immerhin noch 25 000 Euro kostet und damit nicht gerade ein Schnäppchen ist? Und warum muss ausgerechnet Ulla Schmidt als Gesundheitsministerin den PS-stärksten Dienstwagen im Kabinett Merkel mit 388 PS fahren?
Den Vogel aber schießt SPD-Umweltminister Sigmar Gabriel ab, der, für jeden TV-Zuschauer sichtbar, mit stolz geschwellter Brust aus seinem 760er BMW-Dienstwagen steigt und verkündet, dass für den hohen Schadstoffausstoß dieses Wagens nun sein Ministerium - und damit doch der Steuerzahler und nicht er persönlich! - einen finanziellen Ausgleich zur Förderung eines Umweltprojektes in Indien leisten werde. Auf die Idee, einen kleineren Wagen zu fahren, um zumindest die PS-Zahl zu reduzieren, kommt Gabriel wohl nicht einmal im Schlaf. Und unsere Bundeskanzlerin stimmt Gabriels Indien-Idee sogar noch freudig bewegt zu. . .  So gehen bei uns in Deutschland Abzocke und Selbstbedienungsmentalität leider noch immer Hand in Hand.
DR. ALFRED ZUBLER33659 Bielefeld

Artikel vom 22.02.2007