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Brockensammlung bezieht
neues Quartier am Beckhof

Bethel investiert 600 000 Euro in neue Verladehalle

Von Stefanie Westing
(Text und Foto)
Sennestadt (WB). Die Brockensammlung Bethel hat ein neues Quartier. Für 600 000 Euro ist eine neue Verladehalle an der Straße »Am Beckhof« in Sennestadt entstanden.

Seit sechs Jahren hatten die von Bodelschwinghschen Anstalten Räume in Schloß Holte-Stukenbrock angemietet, wo die gesammelten Kleider verladen wurden. Nun entstand die neue Halle auf dem alten, etwa 4000 Quadratmeter großen Bethel-Gelände, auf dem früher eine Werkstatt für Menschen mit Behinderungen untergebracht war. Diese fiel im Jahr 1999 zwei Brandstiftern zum Opfer und wurde danach nicht wieder aufgebaut. Nun wurde die Verladehalle gebaut, außerdem ist der Bürotrakt in der unteren Etage der alten Verwaltungsgebäude des Beckhofes untergebracht.
Auf dem Gelände hat darüber hinaus der Fuhrpark der Brockensammlung Platz gefunden, acht Lkw und ein Sprinter. »Wir wollten die Ortschaft Bethel vom Verkehr entlasten. Vor allem nachts wurde es manchmal richtig laut«, erklärt Rüdiger Wormsbecher, Diakon und Leiter der Brockensammlung. Mit umgezogen sind 40 Mitarbeiter, die bislang in Schloß Holte-Stukenbrock beziehungsweise Bethel gearbeitet haben, davon 21 Fahrer, bis zu zehn Ladehelfer und sieben Bürokräfte. Deren frühere Räume in Bethel werden nun verstärkt für Internet-Aktivitäten genutzt.
Von Sennestadt aus werden die Sortierbetriebe angefahren, überwiegend in Deutschland und den Niederlanden. »Wir sortieren hier selbst nicht mehr«, erklärt Hermann Reike, zuständig für die Kleidersammlung und den Fuhrpark. Zwischen 11 000 und 12 000 Tonnen Waren wie Kleider und Schuhe werden pro Jahr in Bethel gesammelt. »Wir kooperieren mit 4500 bis 5000 Kirchengemeinden bundesweit, die uns unterstützen, indem sie zum Beispiel Container aufstellen«, sagt Wormsbecher. Unterschieden wird zwischen Kleidern und Rohstoffen. Die Qualität der Kleider nehme aber leider ab, weiß der Leiter der Brockensammlung. »Die Leute tragen die Kleidung heute länger, so dass sie zum Teil schon sehr zerschlissen ist, wenn sie bei uns ankommt. Und die Sachen, die in Discountern gekauft wurden, lassen von der Qualität her ebenso zu wünschen übrig.«

Artikel vom 20.02.2007