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Silke Buhr und »Das
Leben der Anderen«

Löhnerin bei der Oscar-Verleihung in Hollywood

Los Angeles/Löhne. (dpa/WB). Wenn am Sonntagabend zum 79. Mal die Oscar-Trophäen verteilt werden, kann sich auch Deutschland Hoffnungen machen.

Das Stasi-Drama »Das Leben der Anderen« von Florian Henckel von Donnersmarck ist in der Sparte nicht-englischsprachiger Film nominiert. Und nicht nur der Regisseur wird bei der Verleihungs-Gala in Hollwood dabei sein, sondern auch die Szenenbildnerin Silke Buhr ist im Team. Die 40-Jährige stammt gebürtig aus Löhne. »Ich bin ganz gespannt, was uns da erwartet«, sagt sie im Gespräch mit dieser Zeitung. »Eine Veranstaltung jagt die nächste. Wir müssen zu einem Empfang im Auswärtigen Amt, zum Treffen der deutschen Community und zu vielen Werbeveranstaltungen. Das wird bestimmt stressig.« Nach der Oscar-Gala, die übrigens in der Nacht zum Montag von 1.30 Uhr an von ProSieben übertragen wird, bleibt sie jedoch noch fünf Tage vor Ort. Nach Hollywood zieht es sie übrigens nicht. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Mit acht Anwartschaften gibt das Musical »Dreamgirls«, über den Aufstieg und Fall schwarzer Soulsängerinnen in den 60er Jahren, rein rechnerisch den Takt an. So können Jennifer Hudson, Eddie Murphy und drei Songschreiber unter anderem auf einen Oscar hoffen. In der »Königskategorie« bester Film wurde das Musical aber übergangen. Dort konnte sich das mit sieben Nominierungen prämierte Drama »Babel« des mexikanischen Regisseurs Alejandro González Iñárritu platzieren, gemeinsam mit dem Mafia-Thriller »Departed - Unter Feinden« von Martin Scorsese, Clint Eastwoods Kriegsdrama »Letters from Iwo Jima«, »The Queen« von Stephen Frears und dem Independent-Hit »Little Miss Sunshine«.
Im sechsten Anlauf hofft Scorsese auf seinen ersten Regie-Oscar. Zu seinen Mitstreitern zählen Eastwood, Frears, Iñárritu und Paul Greengrass (»United 93«). Helen Mirren als »Queen« ist die Favoritin unter den Hauptdarstellerinnen, neben Meryl Streep (»Der Teufel trägt Prada«), Penelope Cruz (»Volver«) Judi Dench (»Tagebuch eines Skandals«) und Kate Winslet (»Little Children«).
Peter O'Toole holte sich mit »Venus« seine achte Nominierung. Seine Konkurrenten sind Forest Whitaker (»Der letzte König von Schottland«), Will Smith (»Das Streben nach Glück«), Leonardo DiCaprio (»Blood Diamond«) und Ryan Gosling (»Half Nelson«).
Ein Preisträger des Abends steht vorab schon fest. Der italienische Filmkomponist Ennio Morricone (75), der die Musik für große Filme wie »Spiel mir das Lied vom Tod« und »Es war einmal in Amerika« komponierte, wird mit dem Oscar für sein Lebenswerk geehrt.

Artikel vom 20.02.2007