New York (dpa). Er war der erste US-Amerikaner mit dunkler Hautfarbe, der einen Oscar bekam und der mehr Geld verdiente als alle anderen Stars. Heute wird der hoch gewachsene und weiter gut aussehende Sidney Poitier 80 Jahre alt. Zu seinen »Erfolgen« zählt, dass er als erster Schwarzer in einem Hollywood-Film eine Weiße küssen durfte. Zwar wurde die Szene 1967 noch verschämt durch den Rückspiegel eines Taxis gedreht, aber sie gehört in die Reihe jener »Durchbrüche«, für die Bürgerrechtler ihn feierten und für die manche Aktivisten der afro-amerikanischen Bewegung ihn lange als angepassten »weißen Schwarzen« schmähten. Wie alt er werden musste, um Vorurteile zu überwinden und festgefahrene Strukturen aufzuweichen, weiß der Star von Filmen wie »In der Hitze der Nacht« und »Porgy and Bess«, »Flucht in Ketten« und »Der Schakal« selbst nicht so genau. Zu seiner Herkunft hat er sich stets bekannt. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen als jüngstes von acht Kindern auf. Mit 13 musste Sidney die Schule verlassen. Er schlug sich in vielen Jobs durch, ließ sich zum Krankengymnasten ausbilden, war bei der Army. Danach zog es Poitier ans Theater. Als Harry Belafonte in einem Broadway-Stück ausfiel, durfte er einspringen - die Chance seines Lebens.
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