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Trennungs-Hoffnung treibt Aktie

GM will mit Chrysler-Übernahme vom Daimler-Konzern Kosten sparen

Bodo Uebber verhandelt für Daimler mit GM.

Stuttgart/Detroit (dpa/Reuters). Bereits seit zwei Monaten führt General Motors (GM) Gespräche mit dem DaimlerChrysler-Konzern über die Übernahme der angeschlagenen Chrysler Group. Wie die »Detroit News« gestern berichtete, würde Chrysler aufhören, als Gesellschaft oder Tochterfirma zu existieren. Stattdessen würden ihre Fabriken, Marken und Produkte Teil der GM-Organisation.
Der erste Kontakt habe im Dezember zwischen GM-Chef Rick Wagoner und DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche in Detroit stattgefunden, um den Kauf von Chrysler zu diskutieren. Zwar sei eine Transaktion alles andere als sicher, doch hätten mindestens vier Treffen zwischen Wagoner und GM-Finanzchef Fritz Henderson sowie Zetsche und dem DaimlerChrysler-Finanzvorstand Bodo Uebber stattgefunden. Die Gespräche laufen nach Angaben der Zeitung weiter, vor allem zwischen Henderson und Uebber.
GM sei daran interessiert, den Chrysler-Umsatz, das Produktionsvolumen und die Marken zu übernehmen und gleichzeitig Überlappungen bei Arbeitskosten, Management und Gemeinkosten zu beseitigen.
Hoffnungen auf eine Trennung von der verlustreichen US-Tochter Chrysler haben die Aktien des deutsch-amerikanischen Autobauers DaimlerChrysler gestern auf den höchsten Stand seit fast sechs Jahren steigen lassen.
Die Investmentbank JP Morgan werde als Berater des Konzerns noch in dieser Woche eine Auktion zum Verkauf von Chrysler starten, berichtete die britische Zeitung »The Times«. Die Bank werde Interessenten Geschäftsdaten übermitteln und gehe von einem Marktwert von 10,3 Milliarden Euro aus. »DaimlerChrysler wird Geld auf den Tisch legen müssen, um Chrysler loszuwerden«, sagten Analysten von Sal. Oppenheim.

Artikel vom 20.02.2007