Von Lars Rohrandt (Text und Foto) Brackwede (WB). Das Leben in amerikanischen Gemeinden kann ganz anders sein als in Deutschland. Drei junge Brackwederinnen ließen sich von diesem Unterschied so begeistern, dass sie nun übermorgen mit Pfarrerin Angela Gieselmann und Presbytern in der evangelischen Bartholomäus-Gemeinde die Sonnabendkirche gestalten.
Vergangenes Jahr kehrte die heute 18-jährige Waldhof-Gymnasiastin Marie Heidenreich nach einem Schuljahr in Utah nach Brackwede zurück. Und im Gepäck war die Begeisterung für die Gemeinde ihrer Gasteltern. »Das Gemeindeleben ist familiär. Die Menschen trinken nach dem Gottesdienst Kaffee und diskutieren miteinander, gestalten ihre Freizeit zusammen.« Auch finde der Gottesdienst kaum frontal statt. »Bei den Fürbitten kann man sich beispielsweise melden und seine Gedanken ansprechen. Dann wird gemeinsam gebetet.« Den Gottesdient in der Brackweder Gemeinde, den sie zuvor »ab und an« besuchte, empfand sie nun als ernüchternd. Marie Heidenreich suchte das Gespräch. »Sie stieß auf viel Interesse«, sagt Pfarrerin Angela Gieselmann, die die Studentinnen Stefanie (18) und Verena (21) Quakernack mit ins Boot holte. Auch sie hatten Gemeindeleben in Übersee erfahren, so lebte Verena aber in einer Familie, in der Religion keine Rolle spielte. »Um die Erfahrungen, die begeisterten, bei uns weiterzugeben, bot sich die Sonnabendkirche an«, sagt Presbyterin Iris Ekkert. Diesen anderen Gottesdienst gibt es seit einem Jahr jeweils am Monatsende. Hier gestalten Pfarrer und Laien den Gottesdienst, das Einbeziehen der Gemeinde spielt eine große Rolle. Einen kopierten amerikanischen Gottesdienst, werde es nicht geben. »Aber Anregungen haben wir aus den Erfahrungen der jungen Frauen aufgenommen«, sagt Gieselmann, die gespannt ist, was sich trotz der kulturellen Unterschiede übertragen lasse, und die hofft, dass viele Menschen sich für das Neue in der Gemeinde interessieren. An diesem Samstag heißt es nun in der Bartolomäus-Kirche von 18 Uhr an »I am new, I am fresh -Ê Kirche neu erleben«. Eine Predigt gibt es nicht. »Es wird viel gesungen und Musik gemacht. Es besteht die Chance, sich kennenzulernen«, kündigt Stefanie Quakernack an. »Hinterher wollen wir reden und eine Kleinigkeit essen.«
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