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Zwei böse Unfälle mit
Polizei und Feuerwehr

Zwei Schwerverletzte - Vier Autos totalbeschädigt

Von Matthias Meyer zur Heyde
und Gerhard Hülsegge
Bielefeld (WB). Bei zwei Unfällen mit Einsatzfahrzeugen von Polizei und Feuerwehr sind gestern zwei Personen schwer verletzt worden.

Ein Unfall auf der Kreuzung August-Bebel-Straße/Viktoriastraße hat gestern kurz nach 14 Uhr ein schwerverletztes Opfer gefordert: einen Polizeikommissar, unterwegs im Streifenwagen mit Blaulicht und Martinshorn, der mit einem Mercedes zusammengestoßen war. Die Kreuzung war ein riesiges Trümmerfeld; der Streifenwagen, der mindestens 30 Meter weit flog, zertrümmerte ein Schaufenster des Eckgeschäfts »Oasis Wohnform«.
Der Fahrer des Benz mit Bielefelder Kennzeichen ließ sich auf Anraten des Notarzts im Krankenhaus untersuchen, während die Beifahrerin des Polizisten unverletzt blieb. An beiden Autos entstand Totalschaden, den die Einsatzleitung auf mindestens 50 000 Euro schätzt.
»Nach ersten Erkenntnissen hat der Kollege, der auf der August-Bebel-Straße mit Sonder- und Wegerecht Richtung Kesselbrink fuhr, die Kreuzung bei Rot überquert«, sagte der Einsatzleiter, Polizeihauptkommissar Hans Hollmann dem WESTFALEN-BLATT. Die Kreuzung glich einem Trümmerfeld, überall Metall, Plastik und Glas. »Ich arbeitete im Parteibüro der Grünen, hörte das Martinshorn und gleich darauf den scharfen Knall«, sagte die Ohrenzeugin Gabi Grosser. »Mein Sohn hatte das Büro kurz zuvor verlassen, aber ihm ist zum Glück nichts passiert. Also habe ich 112 gewählt, aber Sekunden später war der Krankenwagen schon da.«
Auch Christine Schelp hatte Glück: Die »Oasis«-Inhaberin kehrte kurz nach dem Unfall aus der Mittagspause zurück und dachte nur: »Hoffentlich hat es hier keine Toten gegeben!« Dann erst bemerkte sie das zertrümmerte Schaufenster, wurde aber von der Polizei gebeten, die Scherben zwecks Unfallaufnahme liegenzulassen. »Ich konnte nur unter den Betten ein bisschen fegen und die Bettdecken abziehen.«
Zu einem Verkehrsunfall mit einem Feuerwehrfahrzeug war es am Vormittag gekommen. Hier wurden zwei Personen verletzt. Am Bulli der Feuerwehr sowie an einem Pkw entstand Totalschaden.
Das mit drei Personen besetzte Fahrzeug der Berufsfeuerwehr war zu einem Einsatz nach Jöllenbeck unterwegs, als es gegen 9.30 Uhr mit Blaulicht und Martinshorn von der Stadtheider Straße kommend, bei roter Ampel die Herforder Straße erreichte. Dies bemerkte die Fahrerin (46) eines Opel Vectra, die die Herforder Straße stadtauswärts befuhr, offenbar zu spät.
Der Brandoberinspektor (46), der das Einsatzleitfahrzeug steuerte, wurde bei dem Zusammenprall im Kreuzungsbereich so schwer verletzt, dass er ins Krankenhaus musste. Sein Beifahrer (35) und Einsatzleiter erlitt leichte Verletzungen. Der dritte Blaurock, ein 50-Jähriger in Ausbildung für den gehobenen Dienst, kam mit dem Schrecken davon.
Die Schuldfrage ist in beiden Fällen ungeklärt. »Denn auch mit Sonderrechten darf man nur so in eine Kreuzung hineinfahren, dass andere nicht gefährdet werden«, sagte Polizeisprecher Martin Schultz. Andererseits dürften Verkehrsteilnehmer ihr Radio nicht so laut einschalten, dass sie das Martinshorn nicht hören.

Artikel vom 20.02.2007