Von Uwe Koch Bielefeld-Jöllenbeck (WB). Ausgerechnet ein früherer Angestellter einer Sicherheitsfirma hat zu einem Diebstahl in der Firma Boge Kompressoren beigetragen. Der 41-jährige Mann half einer Bande, einen Lkw-Auflieger mit ingesamt 18 Kompressoren abzutransportieren. Das Amtsgericht Bielefeld verurteilte den Mann zu einer Bewährungsstrafe.
In der Nacht zum 21. November 2005 hatte Gustav K. als Sicherheitsangestellter Dienst auf dem Firmengelände an der Otto-Boge-Straße getan, er arbeitete dort als Pförtner. In den Abendstunden telefonierte er mit seinem Bekannten Johann R. aus Oerlinghausen, teilte ihm mit, dass die Zeit für einen Diebstahl nun günstig sei. R. fuhr umgehend mit einer Zugmaschine vor. Gustav K. öffnete ihm das Rolltor, verschaffte seinem Komplizen so den Zugang zum zum Firmengelände. Anschließend koppelte Johann R. den Auflieger eines Speditionsunternehmens aus Rheda-Wiedenbrück an seine Zugmaschine an. Auf diesem Auflieger befanden sich insgesamt 18 Kompressoren im Wert von 80 000 Euro, die tags darauf ausgeliefert werden sollten. Mitten in der Nacht verschwand der Lkw. Gustav K. erhielt für seine Teilnahme an den Diebstahl 5 000 Euro. Der Auflieger wurde Wochen später in Hamm aufgefunden. Die Kompressoren waren inzwischen umgeladen worden. Nach Ansicht von K., der nun wegen Beihilfe zum schweren Diebstahl vor dem Amtsgericht stand, sind die Kompressoren danach nach Osteuropa transportiert worden. Johann R. musste sich mit einem anderen Komplizen wegen diverser Bandendiebstähle vor dem Landgericht Dortmund verantworten, wurde dort zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Eine Amtsrichterin beließ es für Gustav K. dagegen bei einer dreimonatigen Bewährungsstrafe. Als Bewährungsauflage muss der Mann 1 000 Euro zahlen. Gustav K. hatte übrigens seine Anstellung bei der Sicherheitsfirma sofort verloren. Allerdings habe er durch ein umfassendes Geständnis auch zur Aufklärung des Falles beigetragen.
Drucken