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Aus Briefen an die Redaktion


Die Kirche muss etwas tun
Zu den Plänen, am Turm der Altstädter Nicolaikirche eine gläserne Aussichtsplattform zu errichten, schreibt diese Leserin:
Richtig, Herr Pastor Piepenbrink-Rademacher!
Um unsere evangelische Kirchen zu erhalten, müssen sich die Gemeinden etwas einfallen lassen. Wenn wir es nicht zulassen wollen, dass aus unseren Kirchen Gaststätten werden oder andere christliche Gemeinden sie übernehmen, müssen wir uns wohl oder übel etwas einfallen lassen.
Kirchgänger- und Spender sind ja in der heutigen Zeit sehr dünn gesät. Diejenigen, die dagegen sind, dass an der Altstädter Nicolaikirche ein Ausbau vorgenommen werden soll, sollten doch ein Konto eröffnen, um zur Selbständigkeit und zum Erhalt der Kirche zu spenden.
Da muss etwas getan werden, dass Gottes Wort weiterhin in unseren Kirchen verkündet werden kann.
Wo ist Bielefelds »gute Stube« geblieben? Jahnplatz? Bahnhofstraße? Obern- und Niedernstraße lassen auch zu wünschen übrig. Die Stadt muss attraktiver werden, wie es andere Städte praktizieren.
Es bleibt nur zu sagen, dass Herr Pastor Piepenbrink-Rademacher, sich von seinem Vorhaben nicht abbringen und entmutigen lassen soll!
ROSEMARIE PLÖGER33605 BIELEFELD
Keiner bedenkt
die Folgekosten

Zum selben Thema äußert sich diese Leserin:
Ich betrachte mich nicht als Pessimist und Miesmacher, sondern als Realist, wenn ich große Zweifel hege, ob sich der Bau der Aussichtsplattform überhaupt amortisiert. Alle Leserbriefe beziehen sich nur auf die künstlerische Ausführung der Turmgestaltung. Diese einmaligen Herstellungskosten des Turmaufbaues und des Fahrstuhles scheinen gesichert zu sein. Aber es wird kein einziges Wort über die jährlich anfallenden Folgekosten verloren: zum Beispiel Bezahlung des Kassenpersonals, der Fahrstuhlverwaltung, der Reinigungsfirma, die die von Regen, Staub usw. verschmutze Glasverblendung säubern muss (mittels eines Hebekranes?). Keinem Besucher ist verdrecktes Glas zuzumuten. Nach Abzug dieser jährlichen Kosten soll so viel mehr Geld eingenommen werden, dass außerdem das Gemeindedefizit noch minimiert wird. Ob eventuell an der Kasse des Fahrstuhles der Hinweis stehen wird: »10 Euro für die Fahrstuhlfahrt - Spenden werden gern entgegen genommen«?
GABRIELE SCHÜTTE33619 BIELEFELD

Artikel vom 20.02.2007