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»Nur nicht die Nerven verlieren«

DSC-Präsident Hans-Hermann Schwick: vom Anwalt zum Kronzeugen

Sieht Arminia mitten im Abstiegskampf: Hans-Hermann Schwick.

Bielefeld (WB/tip). Mit der neuen Nähe seines Vereins zur Abstiegszone wurde der Anwalt plötzlich zum Kronzeugen. Arminia-Präsident Hans-Hermann Schwick sollte am Sonntag nach dem 1:3 gegen Bochum erklären, wie man im Liga-Überlebenskampf bestehen könne. Wichtigste Voraussetzung, so der Bielefelder Vereins-Chef: »Man darf nur nicht die Nerven verlieren. Wer die Nerven verliert, der scheidet aus.«
Das aber werde in Bielefeld bestimmt nicht passieren, davon ist der dienstälteste aller 18 Erstliga-Präsidenten überzeugt. Was zurzeit fehle, sei vor allem der Glaube der Spieler an das eigene Können. Schwick fordert deshalb: »Wir müssen uns auf dem Trainingsplatz das Selbstvertrauen zurückholen.«
Dass dieser Prozess auch länger dauern könnte, darauf ist der Präsident gedanklich bereits eingestellt: »Die Abstiegsfrage wird sich erst relativ spät entscheiden. Wir haben alle Chancen, aber wir sind mittendrin.«
Ob der Kronzeuge aus Bielefeld jedoch tatsächlich der richtige Ansprechpartner in allen Abstiegsfragen ist, dürfte wohl ebenfalls erst der weitere Saisonverlauf zeigen. Denn in den bislang fünf kompletten Erstligajahren der Arminia-Ära Schwick ist der Verein häufiger abgestiegen als drin geblieben. Den drei erfolglosen Kellerjahren 1998, 2000 und 2003 stehen mit 1997 und 2005 nur zwei Spielzeiten gegenüber, in denen die Ostwestfalen das Klassenziel erreicht haben.
Bessere Erfahrungen im Klassenkampf können andere vorweisen: Borussia Mönchengladbach hat seit dem Wiederaufstieg fünf Mal in Folge den Abstieg verhindert, und selbst Cottbus hat in seinen drei Erstligajahren schon zwei Mal den Ligaverbleib feiern dürfen. Wenn es also nur nach der Erfahrung ginge, hätte Arminia keine guten Karten.

Artikel vom 20.02.2007