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»Sie sagt zwar ja, macht es dann aber nicht«

Vor der nordischen Ski-WM: Bundestrainer Behle kritisiert Sachenbacher-Stehles Training


Sapporo (dpa). Aus der einstigen »Gold-Evi« ist das Sorgenkind im deutschen Langlauf-Team geworden. Drei Tage vor Beginn der nordischen Ski-WM ist Bundestrainer Jochen Behle auf Konfrontationskurs zu Evi Sachenbacher-Stehle gegangen. »Wir kommen bei ihr einfach nicht weiter in Bezug auf die Technikschulung. Das geht nur unter strengster Mitarbeit des Kopfes des Sportlers. Und Evi ist da nicht willig. Sie sagt zwar ja, macht es dann aber nicht«, kritisierte Behle die Mannschafts-Olympiasiegerin von 2002. Behle macht dafür Heimtrainer Wolfgang Pichler verantwortlich. »Wolfgang interessiert die Technik nicht. Für ihn ist die Platzierung das Wichtigste.«
Auch die Einstellung der Läuferin zu weniger anspruchsvollen Strecken nerven Behle. »Wenn sie eine Gute sein will, muss sie das auch auf flachen Strecken zeigen«, sagte der Trainer. Zumal die Loipen in Sapporo so sind: flach mit langen, seichten Anstiegen.
Zudem scheint Evi Sachenbacher-Stehle ihre Lockerheit verloren zu haben. Möglicherweise sind dies auch Nachwirkungen der Schutzsperre, die sie bei den Olympischen Winterspielen in Turin auferlegt bekam. Die vom Weltverband FIS verweigerte Ausnahmegenehmigung für Starts bei einem überschrittenen Hämoglobinwert trotz von ihr immer wieder beteuerter genetischer Besonderheiten zehrt an den Nerven.

Artikel vom 20.02.2007