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Zustimmung in der CSU wächst

Zu von der Leyens Krippenplänen

München (dpa). Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) bekommt für ihren umstrittenen Vorstoß zum massiven Ausbau der Kleinkinderbetreuung jetzt auch Unterstützung aus der bayerischen Landtags-CSU.Margot Käßmann kann die Aufregung nicht verstehen.

»Kinderkrippen und Horte stehen nicht im Widerspruch zu unserem christlichen Familienbild«, erklärte CSU-Fraktionschef Joachim Herrmann »Unser Maßstab muss einzig und allein sein, was jungen Menschen hilft, sich für ein Kind zu entscheiden und was den Kindern gut tut«, sagte Herrmann in München.
Der CSU-Familienexperte Johannes Singhammer stellte gestern auch die Zustimmung der Unions-Fraktion im Bundestag in Aussicht. »Ich denke, dass diese Pläne unterstützt werden und dass wir eine Finanzierung finden«, sagte er. Auch der CSU-Parlamentarier Andreas Scheuer forderte einen kräftigen Ausbau der Betreuungsplätze und mahnte eine sachliche Debatte an. »Die Diskussion ist ein bisschen aus dem Ruder gelaufen.« Von der Leyen hat vorgeschlagen, bis 2013 die Zahl der Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren auf 750 000 zu verdreifachen.
In der Diskussion um mehr Kinderbetreuung hat Von der Leyen (CDU) deutliche Unterstützung aus der evangelischen Kirche und aus der SPD erhalten. Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann sagte gestern, sie könne »dieses Ausmaß an Aufregung« über den Ausbau der Kleinkinder-Betreuung »überhaupt nicht verstehen«. Es gehe darum, »in fünf Jahren vielleicht Krippenplätze für 30 Prozent der Kinder zu haben. Dies sei »ein ganz kleiner Schritt« im Verhältnis zu Nachbarstaaten »und doch gar keine Zwangsbeglückung mit Zwangskrippen durch den Staat.«
Von der Leyens Amtsvorgängerin Renate Schmidt (SPD) sagte, die Ministerin tue nichts anderes, als den Koalitionsvertrag von Union und SPD umzusetzen. »Sie hat meine volle Unterstützung und die der gesamten SPD«, sagte sie.

Artikel vom 20.02.2007