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Airbus

Looping auf Looping


Airbus dreht einen Looping nach dem anderen und macht Beteiligte wie Zuschauer schwindelig. Erst die Produktionspannen und Lieferverzögerungen beim Riesenvogel A380, dann Abstimmungspannen beim Langstreckenjet A350 und das Eingeständnis, dass der Konzern Milliardenverluste schreibt. Als gestern bekannt wurde, dass Airbus die für heute angekündigten Details des Sanierungsprogramms »Power 8« doch nicht nennt, waren die Turbulenzen noch größer. Was hat das zu bedeuten?
Ohne Zweifel haben die mahnenden Worte von führenden Politikern wie Michael Glos (CSU), Franz Müntefering (SPD) und Christian Wulff (CDU) in Richtung EADS-Spitze ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Politiker vertreten natürlich deutsche Interessen, wollen Arbeitsplätze und die Entwicklung von Zukunftstechnologien hierzulande sichern. Kein Wunder, dass sie die Gewerkschaften auf ihrer Seite haben.
Aber was ist mit den Franzosen? Den Engländern? Spaniern? Nationale Interessen treffen knallhart auf betriebswirtschaftliche Notwendigkeiten. Kann das gutgehen? Als europäischer Konzern tut sich Airbus schwer. Da hat es Konkurrent Boeing, der von den USA unterstützt wird, sicher einfacher. Wer also wird am Ende bei Airbus verlieren? Eine befriedigende Lösung für alle Beteiligte zu präsentieren dürfte ungleich schwerer sein, als den angeschlagenen Flugzeugbauer wieder auf Kurs zu bringen. Edgar Fels

Artikel vom 20.02.2007