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kommentare
Neue Kfz-Steuer

Bürokratisches Monstrum


Die Große Koalition hat sich den Klimaschutz auf die Fahnen geschrieben. Das ist gut so, denn der jüngste Klimabericht der Vereinten Nationen hat gezeigt, dass die Kohlendioxidbelastung der Atmosphäre dringend verringert werden muss.
Mit der neuen Kfz-Steuer aber erschafft die Bundesregierung in urdeutscher Regelungswut ein bürokratisches Monstrum. Weder sind individuelle Fahrweise oder der Wartungszustand einzelner Fahrzeuge in Steuerklassen abbildbar noch gibt es für ältere Autos verlässliche Daten über Schadstoffausstoß oder Verbrauchswerte. Die müssten aufwendig ermittelt oder - juristisch heikel - geschätzt werden.
Der Automobilclub von Deutschland verweist auf eine verblüffend einfache Alternative: die Kfz-Steuer abzuschaffen und im Gegenzug die Mineralölsteuer auf Benzin und Dieseltreibstoff zu erhöhen. Wer viel oder ein Auto mit hohem Verbrauch fährt, würde dann an der Zapfsäule automatisch stärker zur Kasse gebeten. Und eine erkleckliche Zahl von Stellen in den Kfz-Steuerverwaltungen der Länder würden überflüssig.
Wenn dann noch der Kauf von besonders schadstoffarmen Autos staatlich stärker gefördert würde, wäre Klima wie Umwelt gleichermaßen geholfen. Andreas Kolesch

Artikel vom 20.02.2007