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Wo Langeweile ein Fremdwort ist

Herta (80) und Franz Skilewski (90) feiern heute diamantene Hochzeit

Sennestadt (WB). »Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden - und so ist es bis heute geblieben.« Wenn Franz und Herta Skilewski aus Sennestadt am heutigen Mittwoch ihre diamantene Hochzeit feiern, dann blicken sie auf 60 harmonische Ehejahre zurück. Es sei manchmal eine schwere, aber doch insgesamt gute, glückliche Zeit gewesen, sind die beiden Jubilare zufrieden.
Franz Skilewski wurde am 27. Dezember 1913 in Ostpreußen geboren. Nach Westfalen verschlug es ihn zufällig: Als im Mai 1945 im englischen Kriegsgefangenenlager in Halle-Künsebeck gefragt wurde, wer aus der Landwirtschaft komme und im Bielefelder Raum zuhause sei, meldete sich spontan auch der durch den Krieg heimatlos gewordene Franz Skilewski. Er hatte zwar keine genaue Vorstellung davon, wo er sich überhaupt befand, »aber es konnte ja nur besser werden als im Lager«, erinnert sich der rüstige 93-Jährige.
Weil in der Landwirtschaft Arbeitskräfte fehlten und er zupacken gelernt hatte, bekam er schnell Anstellung und Unterkunft - und er fand in der neuen Heimat die Frau fürs Leben.
Als im Herbst 1946 Arbeitskräfte für den Wiederaufbau der Kammerich-Werke in Brackwede gebraucht wurden, war Franz Skilewski dabei. 31 Jahre arbeitete er in diesem, später zum Mannesmann-Konzern gehörenden, Unternehmen als Rohrzieher.
Herta Skilewski geb. Kramme erblickte am 19. Juli 1926 im damaligen Senne I das Licht der Welt. Sie erlernte nach dem Schulbesuch die Haushaltsführung und war danach als Haushaltshilfe tätig. Nach der Heirat widmete sie sich ganz dem Haushalt und der Erziehung der drei Kinder. Von 1960 bis 1986 arbeitete Herta Skilewski als Verkäuferin; zuletzt 16 Jahre in der Kurzwaren- und Handarbeitsabteilung des früheren »Senne-Kaufhauses«.
Langeweile kennen die beiden Sennestädter auch im Alter nicht. Franz Skilewski ist Hobbykoch und hält sich durch Spaziergänge und tägliche Gymnastik fit. Seine Ehefrau zählt Lesen und Handarbeiten zu ihren Hobbys. Ganz wichtig ist für die beiden Senioren, dass sie in die große Familie eingebunden sind. Dazu zählen neben den drei Kindern nebst Schwiegerkindern auch die vier Enkelkinder mit ihren Partnern sowie drei Urenkelkinder.

Artikel vom 21.02.2007