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Tiger, Feen und Tische verbreiten Feierlaune

Farbenfroher Umzug in der Windflöte mit Rekordbesuch

Von Lars Rohrandt (Text und Fotos)
Senne (WB). Der einzige Karnevalsumzug im Bielefelder Süden hat gestern die Massen auf die Straße gelockt. »Das sind zwischen 3500 und 5000 Menschen«, schätzte Ulrich Laux vom Karnevalsclub Windflöte (KCW).

Der Karnevalsclub organisiert den Umzug, den es bereits zum achten Mal gab, seit 2003 und vermeldete dieses Mal Rekordbesuch. Von 14 Uhr an sammelten sich die etwa ein Dutzend Fußgruppen beziehungsweise Trecker mit Anhänger in der Straße »An der Windflöte«, ehe es eine Stunde später losging. »Mal schauen, wie lange wir für den Weg brauchen. Das hängt auch immer davon ab, wie die Anwohner ihre Autos geparkt haben«, scherzte Laux, der vor 54 Jahren in der Nähe von Koblenz geboren wurde und dem Karneval daher verbunden ist.
Die meisten Schaulustigen, ob verkleidet oder nicht, säumten zunächst die Straßen, folgten dann aber dem Karnevalsumzug auf seinem etwa zwei Kilometer langen Weg. Sie sammelten Bonbons oder Luftballons auf, die die Jecken von ihren Wagen in die Menge warfen. »Senne helau!« Schüler der Hauptschule Senne sorgten dafür, dass keine brenzligen Situationen entstanden.
Die KCW-Vorsitzende Claudia Schramm machte es sich als Burgfräulein standesgemäß auf einem Burg-Wagen gemütlich. »Ich habe nicht nur meinen Hofstaat mitgebracht, sondern auch jede Menge gute Laune«, sagte sie, zog von dannen und verteilte Süßigkeiten. Doch nicht nur die Menschen freuten sich: Auch fröhlich singende »Tische« wurden an der Grundheider Schule gesehen: Familie Henkenjohann ging als »Tischlein-deck-dich«-Ensemble verkleidet. »Im vergangenen Jahr waren wir noch Schneemänner«, sagte Andrea Henkenjohann.
Dass der Karneval in der Windflöte Kulturen verbindet, ist hinlänglich bekannt. Ein Mitglied des Clubs lebt schließlich auch in Istanbul. Und als die Vorsitzende einst Naciye Keles hieß, interessierte sich die türkische Presse für das farbenfrohe Treiben im Bielefelder Süden. Auch gestern war ein türkischer Journalist vor Ort, und Keles gab fleißig Interviews. Als beliebtestes Gericht steht Lahmacun, die türkische Pizza, wohl längst an der Spitze. »Da gehen bestimmt 1000 oder 2000 über den Tisch«, schätzte Laux.
Das jecke Treiben fand in der Aula der Grundheider Schule und in einem Festzelt seine Fortsetzung. Als Kooperationspartner, der logistisch und finanziell half, unterstützte den Karnevalsclub in diesem Jahr erstmals die Gemeinnützige Siedlungs- und Wohnungsbaugenossenschaft Senne (GSGW), die mit einem eigenen Wagen dabei war.
Weitere Fotos finden Sie im Internet unter
www.westfalen-blatt.de

Artikel vom 20.02.2007