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Zweite Küche und neue Chancen

Carl-Severing-Berufskolleg freut sich über 280 000 Euro-Investition

Bielefeld (bp). Die Küche im Carl-Severing-Berufskolleg ist gut 25 Jahre alt. Sie ist quasi »rund um die Uhr« im Dienst. »60 Stunden Minimum pro Woche«, so Schulleiter Karl-Otto Knake. Vor fünf Jahren wurde zum ersten Mal die Einrichtung einer zweiten Küche beantragt, im neuen Schuljahr soll sie in Betrieb genommen werden.

»Ohne die Unterstützung der Schulverwaltung hätten wir das nicht geschafft,« freut sich Knake. 205 000 Euro für Umbau und Kücheneinrichtung »nach neuesten didaktischen Erfordernissen« seien bereits finanziert, die Kosten würden sich voraussichtlich auf 280 000 Euro summieren, so Georg Müller, Leiter des Schulamtes: »Das kriegen wir auch noch hin.«
»Rückenwind« bekam das Berufskolleg unter anderem durch die erfolgreiche Durchführung des Berufsgrundschuljahres im Bereich Ernährung/ Hauswirtschaft. Oberstudiendirektor Roland Armbrust: »Unsere Vermittlungsquote auf einen regulären Ausbildungsplatz überwiegend in der Gastronomie liegt bei über 80 Prozent.« Dank der neuen Küche könnten künftig mehr Berufsgrundschüler, aber auch mehr angehende Lebensmitteltechnische Assistenten aufgenommen werden. Knake: »So können wir über 100 jungen Menschen zusätzlich helfen, ihren Berufsweg zu finden.« In der bislang einzigen Küche werden zudem Weiter- und Fortbildungsseminare abgehalten, dort bereiten sich angehende Küchenmeister auf ihre Prüfung vor, dort werden Gesellenprüfungen abgenommen. . .
Wegen der guten Perspektiven der Schülerschaft hofft auch Georg Müller, dass die Bezirksregierung für personelle Unterstützung auf Ausbilderseite sorgt. Küchenmeister Uwe Schüttler freut sich darauf, in der neuen Küche jeden einzelnen Schüler direkt im Blick haben zu können. In der alten Küche kann er den jungen Leuten allenfalls über die Schulter schauen. Zudem werde in der alten Küche »arbeitsteilig« gearbeitet - hier Fleisch, da Salat, da Fisch etc. - werden in der neuen Küche alle Komponenten eines Menüs an einem Arbeitsplatz zubereitet werden können.
Weil auch die Gastronomie ständig in der Küche präsent sei, so Knake, erkläre sich auch die hohe Vermittlungsquote: »Die Branche kann hier ihren Nachwuchs rekrutieren, der Kontakt mit der Praxis sorgt für Durchlässigkeit und Chancen.«

Artikel vom 17.02.2007