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Kunstreliefs
ersetzen die
Zeichnungen

Aufwertung für den Kreuzweg


Von Elke Wemhöner
und Bernhard Pierel (Fotos)
Dornberg (WB). Passend zum Beginn der Fastenzeit wird die katholische Pfarrgemeinde Heilig Geist nächste Woche 14 Kreuzweg-Reliefs einweihen. Gestaltet wurden sie vom Düsseldorfer Künstler Bert Gerresheim.
Nicht, dass die Gläubigen in der Dornberger Kirche an der Spandauer Allee bislang auf einen Kreuzweg verzichten mussten. 14 schwarz-weiß Zeichnungen von Bert Gerresheim schmückten seit 15 Jahren die Innenwände. »So war der Leidensweg des Jesus von Nazareth immer im Blick, immer präsent«, legt Pfarrer Dr. Markus Jacobs dar. Der Gedanke, diese Zeichnungen - die durchaus Entwurfscharakter hatten - durch Reliefs zu ersetzen, war stets vorhanden. Doch zunächst wurden für die Innenausstattung des Gotteshauses andere Prioritäten gesetzt. Mitglieder der Gemeinde hielten die Idee jedoch wach und versprachen auch, das Projekt durch Spenden zu ermöglichen.
Bert Gerresheim zögerte zunächst, als die Anfrage aus Bielefeld kam. Dem bekannten Künstler, der viel für den sakralen Raum gearbeitet hat, wollte keine Zusage geben, die er nicht halten konnte. Doch der starke Wunsch der Gemeinde, die Zeichnungen durch Reliefs zu ersetzen, überzeugte ihn. Kommenden Donnerstag wird er in Dornberg anwesend sein, wenn seine 70 mal 50 Zentimeter großen Kunstwerke gehängt werden. Und am Freitag, 23. Februar, ist die Einweihung der Tafeln vorgesehen Der schlichte Gottesdienst, der die Fastenzeit einläutet beginnt um 19 Uhr.
Schon die Zeichnungen beweisen, mit welchem Geschick Bert Gerresheim es versteht, aktuelle Bezüge zum Thema herzustellen. So ist in einem Motiv Theologe Maximilian Kolbe in der typischen Kleidung der KZ-Häftlinge als Zuschauer zu entdecken. Mutter Teresa hat der Künstler in das Motiv »Jesus begegnet seiner Mutter« eingearbeitet. Und mit drei Reliefs stellt Gerresheim einen Bezug zum Bistum Paderborn, zur Pfarrei Heilig Geist und zu Bielefeld als Stadt her. Letztgenannten erreicht er durch die Einbeziehung von Friedrich von Bodelschwingh in das Motiv der Kreuzwegstation, an der Jesus die Kleider vom Lieb gerissen werden.
»Wir sind dankbar, eine weitere Möglichkeit zu erhalten, mit dem Leben Jesu zu gehen«, betont Pfarrer Dr. Jacobs. Zugleich wird eine Brücke zur modernen Kunst geschlagen.

Artikel vom 17.02.2007