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Fast-Unfall mit CSU-Chef -
dafür gab's Autogramme

Klassentreffen der 9B der Lutherschule - Abschluss 1978

Schildesche (WB/mzh). Es brauchte ein ganzes Jahr, bis Heike Metzig (fast) alle Klassenkameraden von einst ausfindig gemacht hatte. Am Samstag trafen sich die meisten der 9B der Lutherschule nach fast 29 Jahren erstmals wieder.

»Die Männer haben wieder längere Haare, Hosen mit Schlag sind auch in Mode - es ist alles wie früher«, meinte Kerstin Apenbrink. Trotzdem hatten die heute 44- oder 45-jährigen Schüler des Abschlussjahrgangs 1978 Probleme, ihre Mitstreiter von damals zu erkennen: »Silke hat ihre langen blonden Haare abgeschnitten, um die wir sie früher beneidet haben.« Warum die neue Frisur? »Freund weg, Haare weg - so bewältigen wir Frauen Trennungsschmerz«, meinte Silke Enderweit und zwinkerte dabei.
»Schade, dass unsere Klassenlehrerin Ursula Katzer nicht kommen konnte«, sagte Heike Metzig. Aber die 85-jährige Pädagogin ist eben nicht mehr ganz so gut zu Fuß, wie ihre Rangen der 9B sich das gewünscht hätten. »Frau Katzer war streng, machte aber einen tollen Unterricht«, erinnert sich Heike Metzig, die heute auf Wangerooge lebt und mit großem Enthusiasmus (die Aussicht auf Flucht vor Sturm und Nieselregen trieb sie an) das Wiedersehen in der Gaststätte »Möpken« einstielte.
Die Anschrift von Marlene Wiebe, der Klassenbesten, »die nie abschreiben ließ«, ließ sich nicht ermitteln. Dafür erschienen Otto Zimmermann, der schon vor der 9. Klasse abgehen musste, »aber fest zu uns gehört«, und Peter Haberland (Flensburg), die »bösen Jungs« von einst. Wahlweise hieß es »Otto raus!« oder »Peter raus!«, wenn Frau Katzer einen zu hohen Geräuschpegel in der Klasse maß.
»Ansonsten aber waren wir liebe Schüler«, versichert Heike Metzig. »Wie lieb, erkennt man daran, dass wir als einzige von drei Parallelklassen eine Abschlussfahrt machen durften.« Es ging nach Bonn-Bad Godesberg. »Da hätte der Fahrer von Franz-Josef Strauß mich fast umgemangelt, als er den Wagen aus einer Tiefgarage steuerte.« Auf den Schreck gab der Bayern-Patriarch erstmal 'ne Runde Autogramme für alle.
Schule verbindet. Als Martin und Susanne in der 9B noch dieselbe Bank hüteten, gruselte es den einen vor dem anderen. »Das war dann die Basis für die große Liebe«, erklärt Martin Dißmann - er und Susanne Grabemann haben sind längst glücklich verheiratet.
»Ich glaube, wir werden uns jetzt öfter treffen. Wahrscheinlich zum richtigen, zum 30. Jubiläum«, kündigte Heike Metzig an.

Artikel vom 19.02.2007