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Chrysler verhandelt mit GM

Zeitung: Angeschlagene Autohersteller suchen ihr Heil in einer Allianz

New York (dpa). Die beiden krisengeschüttelten US-Autohersteller Chrysler und General Motors (GM) verhandeln nach einem Bericht der »Süddeutschen Zeitung« über eine Allianz nach dem Vorbild von Renault und Nissan.

Sondierungsgespräche zwischen hochrangigen Managern beider Unternehmen hätten bereits begonnen. Eine Komplettübernahme der US-Tochter von DaimlerChrysler durch den weltgrößten Autohersteller gelte hingegen als unwahrscheinlich, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Branchenkreise. Sprecher der Unternehmen lehnten eine Stellungnahme ab.
Die Initiative sei von Chrysler ausgegangen, hieß es in dem Bericht weiter. Vorbild für eine künftige Zusammenarbeit könnte die Allianz zwischen dem französischen Renault-Konzern und der japanischen Nissan-Gruppe sein. Dabei würden General Motors und Chrysler im Prinzip unabhängig bleiben, eventuell aber kapitalmäßig verflochten. Bei der Entwicklung, der Produktion und dem Verkauf von Autos könnten beide Konzerne wie ein einziges Unternehmen handeln. Wenn eine solche Konstellation für General Motors einen Vorteil bringen würde, dann wäre der weltgrößte Autokonzern zu einer Allianz bereit, hieß es.
Viele amerikanische Analysten sind wegen der weitgehenden Überschneidung der Produktpaletten von Chrysler und GM in Nordamerika im Hinblick auf eine Übernahme skeptisch. GM würde durch einen Chrysler-Kauf zudem von seinen eigenen Restrukturierungsplänen zur Sanierung des schwachen nordamerikanischen Geschäfts abgelenkt. Außerdem habe Chrysler ebenso wie General Motors gewaltige Krankenversicherungs- und Betriebsrentenverpflichtungen. Chrysler-Allianzen mit anderen Autoherstellern halten viele Experten für wahrscheinlicher - sie würden Ersparnisse bei der Entwicklung und Fertigung von Autos bringen. GM hat einen US-Automarktanteil von 24,3, Chrysler von 13 Prozent.

Artikel vom 19.02.2007