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Hausen markiert neuen
Stabhochsprung-Rekord

Leichtathletik-Schüler erkämpfen zehn OWL-Hallentitel

Bielefeld (WB/jm). Persönliche Bestleistungen purzelten gestern zuhauf, gipfelten in zehn Titel plus acht weitere Podestplätze: So die feine Ausbeute der Bielefelder Leichtathletik-Schüler bei den Ostwestfälischen Hallenmeisterschaften.

Den Heimvorteil wussten insbesondere Kacper Przybylko (M 14/LG Bielefeld) und Karina Hausen (W 13/VfB Fichte) zu nutzen, die in der Seidensticker Halle je zwei OWL-Titel einheimsten. Aber auch Weitsprung-OWL-Meisterin Frauke Pollklesener (W 13/SV Brackwede) trat stark auf. Im 60 Meter-Vorlauf stellte die spätere Silbermedaillengewinnerin mit 8,47 Sekunden eine neue persönliche Bestmarke auf.
Die vielseitige Karina Hausen - OWL-Schnellste über 60 Meter Hürden in 10,01 Sekunden - bestätigte mit ihrem Doppeltriumph ihr Abschneiden bei der OWL-Titelvergabe in der Freiluftsaison. Das Ergebnis konstanter Arbeit, wie Trainer Heinz Klatt feststellt. »Sie trainiert am kontinuierlichsten, ist am zuverlässigsten.« Als einzige würde Karina Hausen ein Trainingsbuch führen. Kerstin Poltrock äußert sich genau so wohlwollend über den Spross des Wellensieker Fußball-Oldies Michael Hausen. »Karina ist unser Aushängeschild in der Altersklasse.«
Wettkampfhärte: Mit 2,80 Metern »pulverisierte« die Schülerin des Ceciliengymnasiums ihre bisherige Bestleistung (2,45 m). Eine Überraschung, da sie zuvor bloß einmal Stabhochsprung trainiert hatte. »Die Technik lernt sie bei Otto Puhlmann. Aber Kerstin legt großen Wert auf eine körperliche Grundausbildung,« so Klatt. Viel Athletik, Körperspannung - »das wirkt sich erst Monate später aus,« sät Poltrock für eine späte Ernte.
Dass der VfB Fichte - die Nachwuchsabteilung besteht aus rund 120 Kindern - mit nur einer kleinen Crew in der Seidensticker Halle vertreten war, erklärt Kerstin Poltrock mit vereinsinternen Normen: »Die Ostwestfälischen sind etwas Besonderes. Um den Wettkampf gegenüber unseren Athleten aufzuwerten, melden wir nur Leute mit Endlaufchancen.«
Finanziell gefördert von der Stiftung der Stadtwerke Bielefeld für Umwelt und Sport, zieht es neun Talente des VfB Fichte am 1. April wie im Vorjahr ins Trainingslager nach Benicasim/Spanien. »Das gibt immer einen Schub in die eigenen Fähigkeiten. Da profitieren unsere Athleten unheimlich von,« schwärmt Klatt. Als einziger Bursche in der Mädchengilde behauptet sich Lorenz Gross, der gestern in der M 14 den 1000-m-Titel gewann.
Auch von langen Wartezeiten ließen sich die Przybylko-Brüder nicht kirre machen. Befürchtungen, nicht physisch, sondern psychisch »müde« zu werden, blieben ohne Nahrung. Mit 1,80 m markierte M 15-Hochsprunggewinner Mateusz Przybylko eine tolle Rekordmarke.
Sieben Stunden Wettkampf, acht Altersklassen, neun Disziplinen, mehr als 360 Starter aus 34 Klubs, gut 800 Einzelmeldungen: Die »Feuertaufe« für den neuen Kreis-Leichtathletik-Ausschuss um Wenke Nagel und Sportwart Stefan Günter, der als Sprecher fungierte, hatte es in sich.

Artikel vom 19.02.2007