19.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kommentar
Krippenplätze

Familien entscheiden selbst


Soll eine junge Mutter arbeiten? Muss sie es, um gesellschaftlich anerkannt zu werden? Oder ist es gar besser, wenn sie Einkommen und Karriere zurückstellt, um sich voll und ganz um den Nachwuchs zu kümmern?
Seit Tagen streitet die Union über diese Fragen. Eine allgemein gültige Antwort aber wird sie nicht finden. Denn nicht die Politik, sondern ganz allein die Familien entscheiden darüber, welchen Lebensentwurf sie verfolgen wollen.
Deshalb ist der Vorwurf der unionsinternen Kritiker absurd, Familienministerin Ursula von der Leyen betreibe eine »linke« Politik, wenn sie den Ausbau von Betreuungsmöglichkeiten für Kleinkinder ankündigt. Es ist nichts anderes als Realpolitik, denn den Bedarf an Krippenplätzen kann niemand leugnen.
Wenn es den Kritikern wirklich darum geht, nichtberufstätige Mütter zu stärken, dann stehen ihnen dazu alle Wege offen. Durch eine höhere Anrechnung der Erziehungszeiten bei der Rente etwa. Oder durch eine bessere Förderung von Frauen, die nach längerer Familienphase in den Beruf zurückkehren wollen.
Wer Familien wirklich helfen will, der erleichtert ihnen den Alltag. Parteidebatten sind vollkommen nutzlos.Andreas Kolesch

Artikel vom 19.02.2007