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Spaß mit Tanzgarde und Tröpfchenorden

Brackweder Karnevalverein feiert seine Prunksitzungen - Abordnung zu Besuch in Delbrück

Von Markus Poch und Jürgen Spies
Brackwede/Delbrück (WB). Was die Brackweder Senioren vor einer Woche schon bejubelt hatten, verfehlte auch beim jüngeren Publikum nicht seine Wirkung: Mit zwei bunten Prunksitzungen machte der Karnevalverein von 1949 an diesem Wochenende erneut nachhaltig auf sich aufmerksam. Ein unterhaltsames Showprogramm und reichlich »Tröpfchenorden« sorgten dafür, dass das Publikum in der Aula des Brackweder Gymnasiums in Stimmung kam.

Vor den an beiden Abenden nicht ganz ausverkauften Rängen machte die neu formierte Tanzgarde am meisten Laune. In leuchtenden Kostümen der Choreographin Felicitas Grell wirbelten die Tänzerinnen mal in rotweißer Uniform, mal als Harlekine oder als Rocker und Polizisten über die Bühne. Dazwischen freuten sich das Prinzenpaar Gilla I und Hans-Dieter I Lehrmann sowie Präsident Claus Spilker samt Vizepräsidentin Eva-Maria Höcker und Elferrat über viele ansprechende Einzelvorträge. Richard Völker, Günter Massek, Christine Frohne, Rudi Harazim und Dieter Buschkamp wurden für ihre humorigen Beiträge ordentlich beklatscht - auch von Oberbürgermeister Eberhard David und Bürgermeister Detlef Helling, die sich mitsamt ihren Ehefrauen unter den Brackweder Narren gut aufgehoben fühlten. Extra-Applaus bekam Sigrid Wilke, die als Miss Germany vom Sennesee von ihren Erfahrungen in einer Schönheitsfarm berichtete: »Mit meinem alten Zinken konnte ich nur aus großen Gläsern trinken...« Gastredner am Freitagabend waren die Jecken Ingo Eßler (Steinhagen) und Hubert Meiwes (Delbrück).
In der ostwestfälischen Narrenhochburg Delbrück erlebte derweil eine Delegation aus Brackwede mit Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz und Bezirksamtsleiter Egon Schäffer an der Spitze eine turbulente, fünfstündige Kappensitzung, die der Karnevalverein (KV) Eintracht Delbrück mit 1 000 Narren in der vollbesetzten Stadthalle zelebrierte. »Hier wird in einer noch größeren Dimension gefeiert. Hervorragend und hundertprozentig!«, war Siegfried Kienitz begeistert von dem, was die Delbrücker boten: Mehrere eigene Garden, Solomariechen, Tanzpaar, Showtanz, Witzefeuerwerk in der Bütt, Gesangsgruppen mit Stimmungsliedern zum Mitsingen und Mitklatschen, dazu das preisgekrönte Duo »Naseweis«.
In seinem Grußwort hatte Kienitz auf die Entstehung der Freundschaft zwischen den Karnevalsfreunden aus Brackwede und Delbrück hingewiesen. »Ohne unseren Volksbankchef Reinhard Eikel wäre das natürlich nicht zustandegekommen«, so der Ehrenpräsident des KV Brackwede. Eikel habe sich in den vergangenen drei Jahren in Brackwede bestens eingelebt, gehöre zudem als Kassierer der Stiftung »pro Brackwede« an und sei jemand, auf den der alte Tegtmeier-Spruch »Mensch bleiben, woll?« zutreffe.
Das Gebäude der Volksbank Brackwede könnte jetzt bald in Windsor Castle umbenannt werden. Schließlich hausen dort zwei Blaublüter: Prinz Reinhard II Eikel und der im Volksmund »König« genannte Kienitz. . .
Heute wollen etwa 30 Brackweder Karnevalisten am großen Rosenmontagszug in Delbrück teilnehmen. Los geht's um 14.01 Uhr. Erwartet werden 60 000 Besucher aus der gesamten Region.

Artikel vom 19.02.2007