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Teurer »Sachsen-Dreier«
bei der WISA zu sehen

Briefmarkensammler: Rundsendungen bringen wenig

Bielefeld (WB/ik). Briefmarken zu sammeln, ist eine Leidenschaft, die in der heutigen Zeit in Vergessenheit zu geraten droht - der Nachwuchs interessiert sich kaum noch für die bedruckten Postwertzeichen. Deshalb hat auch die Briefmarken-Sammlergemeinschaft Bielefeld e.V. mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen.

»Der Altersdurchschnitt liegt bei uns jenseits der 60 Jahre«, sagte Pressesprecher Thomas-Oliver Kniephoff bei der Jahreshauptversammlung des Vereins am Freitag. Um so erfreulicher, dass die Herforder Jugendgruppe, die gerade mal zwei Mitglieder zählt, sich trotzdem aktiv am Geschehen beteiligt. In Eigenregie hat die Gruppe einen Sonderstempel zur Wirtschaftsschau (WISA) 2007 in Sennestadt entworfen. Vom 28. April bis zum 1. Mai wird hier zu den Themen »Bauen und Wohnen«, »Touristik«, »WISA-aktiv« und »Tier und Umwelt« ausgestellt.
Der Stempel kombiniert das Thema »Tier und Umwelt« mit der Leidenschaft des Briefmarkensammelns in OWL in einem Wortspiel: Hingucker innerhalb des Motivs ist eine Eule. In der englischen Sprache heißt das Tier »owl« und trägt somit den gleichen Namen wie die Gegend am Teutoburger Wald.
Die Briefmarken-Sammlergesellschaft Bielefeld e.V. stellt zusammen mit den Briefmarkenvereinen aus Lage und Halle/Westfalen auf der Familienmesse aus. Eine der bekanntesten deutschen Briefmarken wird gleich mehrfach zu sehen sein: der »Sachsen-Dreier«. Die Briefmarke stammt aus dem Jahr 1850 und war das erste Postwertzeichen des Königreiches Sachsen.
Bei der Jahreshauptversammlung wurden langjährige Mitglieder der Briefmarken-Sammlergemeinschaft geehrt: Dirk Sundermann und Jürgen Rösch sammeln seit 40 Jahren aktiv im Verein Briefmarken, 25 Jahre sind Alfred Harbig, Juris Schmidt, Frank Stern und die Briefmarkenstelle der Anstalt Bethel dabei. Für die 15-jährige Mitgliedschaft wurde Margarete Wittenborn geehrt, seit 10 Jahren sind Hans Werner Sauer, Ingolf Stadtler, Gerd Herbst und Wolfgang Reiche dabei.
Eine weitere Nachricht machte bei der Versammlung die Runde: Gerd Herlemann tritt von seinem Amt als Rundsendeleiter zurück. Die Rundsendungen sind eine Gepflogenheit, bei der ein Fundus von Briefmarken unter den Mitgliedern des Vereins herumgereicht wird, aus dem sie dann genau die Marken käuflich erwerben können, die noch in ihrer Sammlung fehlen. »Die Sammlungen sind aber inzwischen so umfangreich, dass die Mitglieder in den Rundsendungen nichts Neues mehr finden«, bedauert Thomas-Oliver Kniephoff. »Statt dessen werden die Sammlungen bei Auktionen und bei Ebay erweitert.«

Artikel vom 20.02.2007