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Vorschläge gesucht für
neuen Hochschulcampus

Bürgerinitiative »Lange Lage« will Planung verhindern


Bielefeld (MiS). Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes sucht fünf Städtebauteams, die Vorschläge für den Bau eines Hochschulcampus nördlich der Universität machen sollen. Gleichzeitig hat sich eine Bürgerinitiative gegen das Vorhaben gebildet.
Mit der am Freitag gestarteten Ausschreibung wird das aktuell größte Planungsverfahren in Bielefeld auf den Weg gebracht. Zwischen Lohmannshof und Cranachstraße soll im Bereich der »Langen Lage« auf 70 000 Quadratmetern ein neuer Hochschulcampus entstehen. Geplant ist, dass die Fachhochschule an diesem Standort konzentriert wird. Erweiterungsgebäude der Universität sollen dort entstehen und - der große Traum - ein Max-Planck-Institut.
Die Investitionskosten werden auf rund 100 Millionen Euro geschätzt. Der Rat hat das Vorhaben begrüßt. Nur die Grünen haben den aus ihrer Sicht »enormen Flächenverbrauch« kritisiert.
Ein Punkt, den auch die neu gegründete »Bürgerinitiative Lange Lage (BILL)«, kritisiert. Der Anwohner-Zusammenschluss ist der Auffassung, dass das Naherholungsgebiet nicht geopfert werden müsse, weil direkt an der Universität noch fast 130 000 Quadratmeter zur Verfügung stünden. »Bestes Beispiel ist der große, fast ungenutzte Parkplatz neben den Uni-Parkhäusern«, sagt Helmut Hruby, einer der Initiativensprecher.
Mitstreiter Frank Frick weist auf die erheblichen Kosten, die das Vorhaben für die Stadt verursachen wird, hin: »Dabei befindet sich Bielefeld noch im Haushaltssicherungskonzept« Er sieht auch Probleme bei der Verkehrserschließung des Areals. »Kaum ein Gelände in Bielefeld ist soweit von der Autobahn entfernt wie die Lange Lage«, meint er.
Die Initiative ist der Überzeugung, dass ein Max-Planck-Institut nicht zwingend in Uni-Nähe errichtet werden müsse. Ideal sei etwa das Droop-&-Rein-Gelände am Hauptbahnhof. Für den kommenden Freitag, 23. Februar, 20 Uhr, hat sie zu einer Informationsveranstaltung in das Gemeinschaftshaus Großdornberger Straße 9 eingeladen. Hruby: »Wir erwarten auch den städtischen Planungsdezernenten Gregor Moss.«
Zum Wettbewerb aufgerufen sind unterdessen Teams bestehend aus Architektur-, Stadtplanungs- und Landschaftsarchitekturbüros. Heinrich Micus, Leiter der Niederlassung Bielefeld des Bau- und Liegenschaftsbetriebes, hofft, dass sich auch viele Büros aus der Region beteiligen werden. Sie müssen sich bis zum 8. März gemeldet haben. Bis Mai können die ausgewählten Teams erste Vorschläge einreichen. Das Düsseldorfer Büro Faltin & Sattler betreut den Wettbewerb.
www.fsw-info.dewww.langelage-bielefeld.de

Artikel vom 17.02.2007