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Von Michael Schläger

Bielefelder
Optik

Strategiespiele


2009, wenn die Amtszeit von Oberbürgermeister Eberhard David endet, wird CDU-Politik im Rathaus 20 Jahre mit seinem Namen verbunden sein. David ist längst zur politischen Marke in Bielefeld geworden.
An diesen Erfolg anzuknüpfen, wird für jeden Nachfolger aus den Reihen der Union eine besondere Herausforderung. Da will die Auswahl mit Bedacht getroffen sein. Aber unendlich Zeit kann sich die CDU mit dieser »K-Frage« auch nicht lassen.
Wer 2009 antreten will, muss die Chance haben, sich in der Stadt bekannt zu machen. Nun sagen Kenner aus der Union, auch David habe vor seiner Wahl 1989 nur ein gutes Jahr zur Verfügung gehabt, um sich als Kandidat zu profilieren. Aber damals herrschte auch ein beträchtlicher Wechselwille in der Stadt.
Doch auch manche, die schon das Ende der CDU-Ära im Rathaus herbeisehnen, haben in den vergangenen Wochen einen Dämpfer bekommen. Der Entwurf des neuen Kommunalwahlrechts kommt den Sozialdemokraten, die auf den Chefsessel am Niederwall schielen, nicht eben entgegen.
Bleibt es dabei, dass es künftig keine Stichwahl mehr geben wird, sehen sozialdemokratische Kandidaten immer dann alt aus, wenn die Grünen mit eigenen Bewerbern ins Rennen gehen. Und das haben sie in Bielefeld bei den vergangenen beiden Wahlen mit zweistelligen Prozentwerten durchaus erfolgreich getan.
Kommunalpolitik in Bielefeld dürfte in Bielefeld in den kommenden Monaten also wieder etwas spannender werden. Wen zaubert die Union als neue Spitzenkraft aus dem Hut? Und was werden die Sozialdemokraten den Grünen versprechen, damit die bloß auf eine eigene Kandidatur verzichten? Alles Fragen, die auch das Tagesgeschäft schneller als gedacht beeinflussen werden.

Artikel vom 17.02.2007