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Menschen in
unserer Stadt
Hans-Jochen Elbrechter
Landwirt

Die berufliche Zukunft stand für Hans-Jochen Elbrechter früh fest: Ganz selbstverständlich hat das älteste von vier Kindern nach der Schule auf dem elterlichen Hof mit angepackt und ist in den Beruf des Landwirtes hineingewachsen. Und ebenso selbstverstädlich hat er den Hof dann später übernommen. »Das war damals einfach so«, sagt er schmunzelnd. Bedauert hat der 61-Jährige das nie: Er ist mit Leib und Seele Landwirt.
Elbrechter bewirtschaftet vier Hektar - mit Pacht - in Babenhausen. Tiere hat er nicht mehr, wenn man von Hofhund Rocky, einem Border Collie, absieht. »Wir bauen Kartoffeln, Kürbis, Salate, jede Kohlsorte von Blumenkohl bis Wirsing, sowie Sellerie, Steckrüben und Bohnen an«, listet er auf. Wir, das schließt Ehefrau Ingeborg und Sohn Michael ein. Der gelernte Gärtner und älteste von drei Söhnen wird in wenigen Jahren der Hoferbe sein.
Die ganze Familie packt auch mit an, wenn es mittwochs und freitags zum Siegfriedmarkt geht und am Samstag nach Jöllenbeck. Dann ist die Nacht um 3.00 Uhr zu Ende - wenn andere sich noch mindestens zweimal im Bett umdrehen. Hans-Jochen Elbrechter hat sich daran gewöhnt: »Länger als bis sechs Uhr hält es mich ohnehin nie im Bett.« Und Markttage verlangen eben besonderen Einsatz. »Wir sind die ältesten Marktbeschicker«, erzählt der 61-Jährige. Und sein Urgroßvater sei der erste Gemüsebauer Bielefelds gewesen, sagt er nicht ohne Stolz.
Heute bietet die Familie nicht nur eigene Produkte an, sondern kauft auf dem Großmarkt Apfelsinen, Paprika & Co. hinzu: »Man muss heute einfach alles haben.« Und als besonderen Service gibt es außerdem Zubereitungstipps. »Gerade die jungen Leute wissen oft nicht, wie sie Kürbissuppe oder Steckrübeneintopf kochen müssen.« Gerade letzteren mag der Landwirt selbst zugegebenermaßen nicht so gerne - sehr zum Leidwesen seiner Frau. »Steckrüben - das ist ein Belastungstest für die Ehe«, pflegt Elbrechter lachend zu sagen.
In vier Jahren wird er sich auf das berühmte Altenteil zurückziehen. »Dann gibt es die landwirtschaftliche Rente, und man muss den Hof übergeben.« Was nicht heißt, dass Hoferbe Michael auf eine helfende Hand verzichten muss. Sabine Schulze

Artikel vom 19.02.2007