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Mehlkleister als Klebstoff

Jugend forscht/Schüler experimentieren: Regionalwettbewerb in Herford

Von Ralf Meistes (Text) und
Jörn Hannemann (Fotos)
Herford (WB). Ein Kaugummi blubbert im Reagenzglas, einen Tisch weiter zeigt ein Rüsselkäfer seinen behaarten Körper unter einem Mikroskop, überall surren Computer. Die Sparkassenräume in Herford wurden am Samstag zum Versuchslabor.
Sophie Fischbach (10) aus Herford bewies, dass essbare Kleber wie Mehlkleister oder Zuckersirup echte Alternativen zu UHU und Pritt sind.
135 Nachwuchswissenschaftler haben beim Regionalwettbewerb »Jugend forscht/Schüler experimentieren« ihre Arbeiten vorgestellt. Von den 71 Experimenten aus den Bereichen Biologie, Chemie, Physik, Technik, Arbeitswelt, Mathematik/Informatik sowie Geo- und Raumwissenschaft wurden zwölf mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Junge Tüftler aus den Kreisen Herford, Gütersloh, Minden-Lübbecke, Lippe und der Stadt Bielefeld hatten ihre Versuchsreihen aufgebaut.
Die Verschwendung von Zahncreme und Make-Up in Tuben beschäftigte Sophie Jünemann (13), Leo Wedepohl (11) und Fee Wedepohl (14) vom Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium aus Detmold. »Wir haben uns von Klassenkameraden Tuben geben lassen, die eigentlich weggeworfen werden sollten. Dabei haben wir festgestellt, dass bei bestimmten Marken noch viel Creme vorhanden war, obwohl die Tuben leer wirkten«, berichtet Fee Wedepohl. Der Vorschlag des Forschertrios: Creme sowie Zahnpasta in Zukunft nur noch aus Dosen zu entnehmen. »Die kann man nämlich auskratzen«, sagt der Elfjährige Leo. Für ihre tolle Idee erhielten sie den zweiten Platz im Bereich Arbeitswelt bei »Schüler experimentieren«.
Einem sensiblen Thema widmete sich Dominik Riedl: der Mimose. Der 18-jährige Gymnasiast von der Marienschule der Ursulinen in Bielefeld hatte vier Wochen lang das tropische Gewächs beobachtet. Mit Licht und Dunkelheit, mit Wasser und Berührungen hat Dominik Riedl die sensible Pflanze immer wieder gereizt und beobachtet, wie sie ihre Blätter zum Schutz zusammengezogen hat. Sein Fazit: Die Mimosen, die häufiger Reizen ausgesetzt waren, wuchsen nicht so schnell und hatten weniger Blätter. Seine präzisen Beobachtungen sowie seine hervorragende Präsentation des Projektes brachten ihm Platz eins im Bereich Biologie ein. Der Bielefelder ist damit qualifiziert für den Landeswettbewerb »Jugend forscht«, der vom 19. bis 22. März bei der Bayer AG in Leverkusen stattfindet.
Mit dabei sein werden auch Julian Teschner (18), Marco Schletz (19) und Felix Reimann (19) von der Marienschule der Ursulinen Bielefeld, die im Bereich Chemie den ersten Platz belegten. Ebenfalls auf ersten Plätzen landeten Lucas Großeheide (19) und Albert Schweitzer (19) vom Städtischen Gymnasium Gütersloh im Fachbereich Chemie, im Bereich Mathematik/Informatik Manuel Inselmann (20) und Jan Voelzke (19) vom Städtischen Gymnasium Porta Westfalica sowie im Bereich Technik Arthur Fischbach (19), Anna Fischbach (17) und Markus Wulfmeier (19) vom Königin-Mathilde-Gymnasium Herford.
Ist essbarer Kleber eine Alternative zu »UHU« oder »Pritt«, wollte Sophie Fischbach wissen. Die zehnjährige Schülerin vom Königin-Mathilde-Gymnasium Herford wurde Erste im Bereich Chemie bei »Schüler experimentieren«.
Für den Landeswettbewerb »Schüler experimentieren«, der am 11. und 12. Mai in Bochum ausgetragen wird, qualifizierten sich außerdem die Erstplatzierten: Mark Harke, Johannes Steinmeier und Fatih Erdogdu von der Realschule Bünde-Mitte, Sandra Reinhold vom Helmholtz-Gymnasium Bielefeld, Jannick Buth, Tobias Finke und Ole Dohrmann ebenfalls vom Helmholtz-Gymnasium, Frederick Linden vom Städtischen Gymnasium Gütersloh sowie Manuel Wiemann und Michael Harth vom Rudolph-Brandes-Gymnasium in Bad Salzuflen.

Artikel vom 19.02.2007