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Zwei tödliche Unfälle
überschatten Karneval

In OWL wurden 1250 Autofahrer kontrolliert

Detmold/Düsseldorf (WB/lnw). Zum Auftakt des Straßenkarnevals hat die Polizei in Ostwestfalen-Lippe am Donnerstag (Weiberfastnacht) 1250 Autofahrer kontrolliert.

Nach Angaben der Bezirksregierung in Detmold wurden 164 Alkoholtests und 29 Drogentests durchgeführt. Drei Autofahrer mussten ihren Führerschein abgeben. Bei zehn Verkehrsunfällen seien elf Menschen verletzt worden. Bis Aschermittwoch werde die Polizei verstärkt Verkehrskontrollen durchführen, kündigte eine Sprecherin der Bezirksregierung an.
In der Landeshauptstadt Düsseldorf wurde der Start in die heiße Karnevals-Phase von zwei tödlichen Unfällen und mehreren Gewalttaten überschattet. Die Polizei wurde an Weiberfastnacht 89 Mal wegen Körperverletzungen, Randale oder Schlägereien gerufen - im vergangenen Jahr waren es 75 Fälle. Insgesamt verzeichnete die Düsseldorfer Polizei 184 Einsätze - etwa so viele wie im Vorjahr, sagte Einsatzleiter Rainer Kühn am Freitag. 45 Menschen seien in Gewahrsam genommen worden.
Am Donnerstagabend war ein 52-jähriger Mann in der Innenstadt von einer Straßenbahn überfahren worden. Er starb wenig später im Krankenhaus. Zuvor war ein 19-Jähriger aus Solingen unter eine S-Bahn geraten und getötet worden. »Beide Unfälle hatten nicht unmittelbar mit Karneval zu tun und hätten auch zu einem anderen Zeitpunkt passieren können«, betonte Polizeisprecher Gerd Spliedt.
Gewalttätige Besucher griffen Helfer der Johanniter an und bewarfen sie mit Flaschen. Acht der Mitarbeiter mussten ambulant im Krankenhaus behandelt werden. »Es ist ein deutliches Aggressionspotenzial gegenüber Helfern und Polizisten zu beobachten«, sagte Kühn. »Einige Menschen kommen nur in die Stadt, um Randale zu machen.«
Der weitaus größte Teil der Besucher habe allerdings friedlich und fröhlich gefeiert. Auch bei den Alkoholkontrollen von Autofahrern zog die Polizei eine erfreuliche Bilanz: Nur bei zwei der 1400 gestoppten Fahrer mussten Führerscheine einbehalten werden.

Artikel vom 17.02.2007