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Jetzt geht's so richtig los
Täglich neue Blüten machen die Arbeit im Garten zum Wohlfühlprogramm
Für echte Gartenfans gibt es jetzt kein Halten mehr. Das Frühjahr ruft zur Arbeit. Es ist die Zeit des Pflanzens - und des Staunens.
Auch wenn der so gut wie ausgefallene Winter den Boden kaum durchfrostet hat, sollte im Garten das Programm »wie üblich« durchexerziert werden. Denn lediglich um ein, höchstens zwei Wochen ist die Natur dem Datum voraus. Merke: Nicht nur Temperaturen, auch Sonnenstand beeinflussen das Wachstum. Für Baumschnitte allerdings ist die Zeit jetzt vorbei. Sie stehen bereits im Saft. Ihr Rückschnitt hätte angesichts der milden Temperaturen bereits bis Ende Februar/Anfang März erfolgen müssen. Auch der Rosenschnitt mit Entfernung der erfrorenen Triebe sollte inzwischen erledigt sein. Im Zweifelsfall den Fachmann fragen.
Empfindliche Stauden wie Fackellilie, Heiligenkraut und Prachtkerze, aber auch frostempfindliche Gehölze wie Hortensie, Sommerflieder und Säckelblume werden am besten in den Boden gebracht, wenn der Frühling schon ein wenig fortgeschritten, der Boden etwas wärmer ist. Auch Gräser und Farne sind in ihren ersten Monaten empfindlich gegen Kälte. Kommen sie jetzt in die Erde, haben sie das Jahr über Zeit, um sich bis zum nächsten Winter stark zu machen.
Bevor neue Beete Form annehmen, muss aber erstmal alles weg, was wie Mulch und sonstige Anhäufelungen dem Kälteschutz diente. Die alten Blütenstände von Fetthenne und Astilbe werden gekappt. Ihre neuen Knospen warten oft schon sichtbar am Grund.
Mit dem Frühjahrsputz im Garten werden aber nicht nur die Beete wieder auf Vordermann gebracht. Ein Arbeitstag im Freien putzt auch die Seele. Und jeder neu entdeckte frischgrüne Austrieb sorgt für ein kleines Hochgefühl.
Etwa die von Taglilien und Pfingstrosen: Sie zählen zu den Ersten, die den Durchbruch im Beet geschafft haben. Blühbereit sind nun auch die Sträucher. Scheinhasel und Seidelbast nutzen ihren Vorsprung. Solange der Garten noch nicht in voller Pracht steht, gehört alle Aufmerksamkeit ihnen.
Im April wird es dann enger auf der grünen Bühne: Nicht nur goldgelbe Gämswurz, violette Küchenschelle und blaue Polster aus Frühlings-Gedenkemein füllen die Beete. Auch Blütensträucher wie Kupfer-Felsenbirne, Forsythie und Schneeball konkurrieren um Aufmerksamkeit.
Im Mai heißt es noch einmal zusammenrücken. Dann ist der ganze Garten in Bewegung und keine Pflanze hält sich mehr zurück: Flieder, Zierapfel, Pfingstrosen, Tränendes Herz und Lungenkraut blühen auf, dass es eine Pracht ist.
Früh blühende Magnolien wie die rosaweiße Tulpen-Magnolie oder die leuchtend weiße Kobushi-Magnolie stehen zwischen April und Mai im Mittelpunkt des Gartens. Sie sind besonders beliebt, da sich ihre großen Blüten öffnen, bevor sich ein einziges Laubblatt entwickelt hat. Für kleine Gärten eignet sich aber besonders die zierliche Stern-Magnolie, die nur etwa zwei Meter hoch wird. PdM

Artikel vom 24.03.2007