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Eine Schmiede für die
Herrenmenschen

ProSieben-Film über eine dunkle Zeit

Zwei, die sich an der Napola treffen: Friedrich (Max Riemelt, li.) und Albrecht (Tom Schilling).

ProSieben, Samstag, 20.15 Uhr: Im Jahr 1942 ist das Hitler-Reich auf dem Höhepunkt seiner militärischen Macht angelangt. In der Zeit ist auch der Kinofilm »Napola - Elite für den Führer« angesiedelt, der die Geschichte des Boxertalents Friedrich aus der Arbeiterschicht und des Schöngeists Albrecht, Sohn eines Gauleiters, erzählt. Sie begegnen sich in der »Napola«, einer »Nationalpolitischen Erziehungsanstalt«, in der junge Männer auf ihre künftigen Aufgaben im Deutschen Reich vorbereitet werden sollten.
Arbeitersohn Friedrich (Max Riemelt) macht sich gegen den Willen des Vaters auf nach Schloss Einstein in Berlin, das als Internat für die kommende Führungsriege dient. Zunächst ist Friedrich geblendet von den neuen Möglichkeiten: Protegiert von dem Boxlehrer Heinrich Vogler (Devid Striesow) lassen ersten sportliche Erfolge nicht lange auf sich warten. In dem sensiblen Gauleiter-Sohn Albrecht (Tom Schilling) findet er einen Freund. Gern übersieht der Aufsteiger zunächst die Unmenschlichkeit, durch die die Herrenmenschen-Schmiede gekennzeichnet ist.
Dreieinhalb Jahre arbeitete Regisseur Dennis Gansel an diesem Film und achtete dabei auch auf Kleinigkeiten. 500 Uniformen wurden handgenäht, umfassende Interviews geführt, unter anderem mit ehemaligen Napola-Schülern wie dem Literaturkritiker Hellmuth Karasek oder dem Schauspieler Hardy Krüger.

Artikel vom 17.02.2007