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Kungelei mit Arbeitnehmerverein

Siemens vergab dubiose Aufträge im Wert von 14,4 Millionen Euro


München (WB/bk). Siemens hat offenbar seit Jahren die Arbeitnehmerorganisation »Arbeitsgemeinschaft unabhängiger Betriebsangehöriger« (AUB) indirekt finanziell unterstützt. Nach Berichten von Spiegel online durchsuchte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch Siemens-Geschäftsräume in Erlangen, München und Nürnberg. Grund seien dubiose Zahlungen des Konzerns an Firmen des Bundesvorsitzenden der AUB und ehemaligen Siemens-Manager Wilhelm Schelsky gewesen. Nach Spiegel-Angaben sei Schelsky bis vor einigen Jahren an zwei Firmen beteiligt gewesen, die Aufträge für Bewachungsaufgaben und Fortbildungsveranstaltungen von Siemens erhalten hätten. Die Staatsanwaltschaft wolle nun klären, ob diesen Aufträgen auch entsprechende Leistungen gegenüber gestanden hätten. Insgesamt werde die Rechtmäßigkeit von Aufträgen in Höhe von 14,4 Millionen Euro untersucht. Die Staatsanwaltschaft wolle auch klären, ob diese Beträge indirekt zur Unterstützung der AUB verwendet worden seien. Die Arbeitnehmervertretung hätte in den vergangenen Jahren im Aufsichtsrat nach Angaben von anderen Arbeitnehmervertretern häufig mit der Kapitalseite gestimmt. Vertreter anderer Gewerkschaften wie der IG Metall hätten sich seit längeren gewundert, wie die AUB, die nur geringe Beiträge erhebe, ihre Geschäftsstellen finanziere.

Artikel vom 16.02.2007