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Mit Sicherheit mehr Qualität

Das Gütesiegel »Goldenes M« soll Kunden den Möbelkauf erleichtern


Von Björn Kaps
Bielfeld (WB). Ob ein Möbelstück wirklich hält, was es verspricht, sieht man oft nicht auf den ersten Blick. Damit sich Verbraucher bei der Qualität ihrer Wohnungseinrichtung sicher sein können, vergibt die Deutsche Gütegemeinschaft Möbel (DGM) das Gütesiegel »Goldenes M«.
Qualität sollte für den Verbraucher auf den ersten Blick erkennbar sein. »Unser Gütesiegel schafft die Transparenz, die der Kunde braucht.«, sagt der Geschäftsführer der DGM, Jochen Winning. Die Prüfkriterien der Gütegemeinschaft lägen weit über den gesetzlich festgelegten Qualitäts- und Sicherheitsstandards für Möbel.
Ob ein Möbelstück das »Goldene M« erhält, wird durch das unabhängige Möbeltestlabor LAG in Nürnberg geprüft. »Im Zeitraffertempo erfahren die Möbelstücke bei uns Belastungen, denen sie sonst über Jahre hinweg ausgesetzt sind«, sagt der Leiter des Instituts, Reimund Heym. Um zum Beispiel zu testen, ob die Polsterung eines Sofas auch nach jahrelanger Benutzung noch stabil sein wird, lässt eine Testmaschine ein 75 kg schweres Fallgewicht 30 000 mal auf die Sitzfläche des Möbels fallen. Küchenschubladen bekommen das Gütesiegel nur, wenn sie sich 80 000 mal hintereinander öffnen lassen, ohne das die Schaniere nachgeben. »Unsere Tests simulieren eine Lebensdauer von zehn bis fünfzehn Jahren«, erklärt der Prüfingenieur. »Solche Belastungen sollte ein Qualitätsmöbel aushalten.«
Doch selbst wenn ein Möbel die Kriterien erfüllt, erhält es nicht sofort das Prüfsiegel. Mindestens zwei Drittel der Produkte eines Herstellers müssen den Prüfkriterien genügen, bevor einzelne Möbel des Unternehmens mit dem »Goldenem M« ausgezeichnet werden können, sagt Winning. Damit solle sicher gestellt werden, dass nur Unternehmen, die nachhaltig auf Qualität setzen, ausgezeichnet werden.
Neben der mechanischen Prüfung, in der Belastbarkeit, Lebensdauer und Sicherheit gestestet werden, müssen sich die Möbel auch einer Schadstoffprüfung unterziehen. »Mehr als 120 000 Schadstoff-Verbindungen können wir nachweisen«, sagt der Leiter der ökologischen Produktprüfung, Dr. Frank Jungnickel. Besonders bei Billigimporten könne es böse Überraschungen geben. Da es für die meisten Schadstoffe keine gesetzlichen Grenzwerte gebe, sei es wichtig, dass sich die Verbraucher auf ein unabhängig geprüftes Gütesiegel verlasssen könnten.
Damit sich die Kunden auf das »Goldenen M« verlassen können, würden zertifizierte Produkte mindestens einmal pro Jahr getestet, sagt Winning. Jede Konstruktions- oder Materialänderung müssten die Unternehmen umgehend mitteilen. »Sonst wird das Gütesiegel aberkannt«.
68 Betriebe der Möbelindustrie haben ihre Produkte bereits mit dem »Goldenem M« auszeichen lassen. Unter ihnen auch Firmen aus Ostwestfalen-Lippe, wie der Herforder Küchenhersteller Poggenpohl oder der Paderborner Wohnmöbelhersteller Welle.

Artikel vom 16.02.2007