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»Bio« nimmt weite Wege

Deutsche ernähren sich gesünder -ĂŠImporte steigen

Nürnberg (dpa). Mit Warnungen vor einer zunehmenden Globalisierung des Bio-Handels ist gestern in Nürnberg die weltweit größte Fachmesse für Bio-Produkte, die BioFach 2007, eröffnet worden.

»Weltweiter Handel mit Bio bedeutet auch eine weltweite Transportkette, mehr Emissionen und höheren Energieverbrauch«, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Gerd Müller (CSU). Man müsse die Spirale hin zu immer billigeren Angeboten durchbrechen.
Auf der BioFach präsentieren bis zum Sonntag 2455 Aussteller aus 80 Ländern ihre Produkte. Die Veranstalter rechnen mit 38 000 Fachbesuchern. »Bio nimmt weiter an Fahrt zu«, erklärte Müller. Die Branche steigerte ihren Umsatz in Deutschland 2006 um 16 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro. Der Einstieg der Discounter in das Bio-Angebot an Lebensmitteln sei eine große Chance für die Branche, sagte Müller. Man dürfe aber nicht vergessen, dass die ökologische Erzeugung ihre Wurzeln in der Region habe. »Bio darf nicht zur anonymen Ware werden.«
Die Deutschen habe ihre Essgewohnheiten in den vergangenen zehn Jahren deutlich geändert - ganz überwiegend in Richtung auf eine gesündere Ernährung. Wie das Apothekenmagazin »Diabetiker Ratgeber« unter Berufung auf die Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle für Erzeugnisse der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft meldet, kommen seltener Rindfleisch und Innereien, Butter, Milch, Eier und Kartoffeln auf den Tisch. Dafür gibt es häufiger Geflügel, Getreideprodukte, Gemüse, Nudeln, Käse und Frischmilcherzeugnisse. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Obst ist seit 1995 von 92,2 auf 113,2 Kilogramm gestiegen, der von Gemüse von 72,7 auf 86,6 Kilo. Im Abwärtstrend sind alkoholische Getränke, deren Pro-Kopf-Konsum von 164 auf 144 Liter zurückging.

Artikel vom 16.02.2007