Paderborn/Gera (dpa). Das Museum für Angewandte Kunst im thüringischen Gera erhält als Schenkung eine der bedeutendsten privaten Keramiksammlungen des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Die mehr als 650 keramischen Gefäße, Skulpturen und Installationen im Wert von einer halben Million Euro hat das Sammlerehepaar Ingrid und Werner Welle aus Paderborn zusammengetragen. Sie übergaben gestern die ersten Stücke aus dem kulturhistorisch wichtigen Fundus. Darunter sind Werke von David Leach, Lucie Rie, Gilbert Portanier, Jean-Claude de Crousaz, Leiko Ikemura, Jan Bontjes van Beek, Walburga Külz, der »Gruppe 83« und der Ostdeutschen Gertraud Möhwald. Zu den Schätzen gehört Arno Lehmanns legendärer »Stier« von 1972. Die Schenkung ist für das Museen in Gera von besonderer Bedeutung, da es von internationalen Entwicklungen im Westen abgeschnitten gewesen war. Um die Keramiken aus der Sammlung Welle der Öffentlichkeit auf Dauer zeigen zu können, wurde das Museum im »Ferberschen Haus« durch den Anbau eines Seitenflügels um 125 Quadratmeter auf 550 Quadratmeter erweitert.
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