Sarah Potthoff aus Schildesche erlebt Akt der Gewalt
Von Matthias Meyer zur Heyde Bielefeld (WB). Wie befürchtet, ist die Bielefelder Menschenrechtsbeobachterin Sarah Potthoff auf den Philipppinen mit Gewalt konfrontiert worden: Einem protestierenden Bauern wurde eine Hand abgehackt.
Wie das WESTFALEN-BLATT berichtete, ist die 28-jährige Soziologin aus Schildesche Anfang Januar zur Halbinsel Bondoc (südöstlich von Manila) gereist. Dort soll sie drei Monate lang als Abgesandte des IPON (Internationales Friedensbeobachtungsnetzwerk, Hamburg) beobachten, ob die philippinische Agrarreform verwirklicht wird. Vereinfacht gesagt: Die Großgrundbesitzer verweigern hungernden Kleinstbauern die Herausgabe von Land oder behindern zumindest dessen Bewirtschaftung. Gestern erreichte eine von dem IPON-Mitarbeiter Christian Linder abgeschickte E-mail das WESTFALEN-BLATT: »Leider gibt es keine guten Neuigkeiten: Letzte Woche wurde ein Bauernführer schwer verstümmelt. Als er einem Angestellten des Großgrundbesitzers die Hand reichen wollte, wurde sie ihm mitten auf dem Dorfplatz mit der Machete abgehackt.« Das Gesicht des Mannes, dessen Leben gerettet wurde, sei brutal verstümmelt worden. Sarah Potthoff »hält sich momentan in diesem Dorf auf, und die Menschenrechtsbeobachter versuchen, Polizei und höhere Regierungsstellen zu aktivieren, was sich offenbar als sehr zäh erweist«, heißt es weiter. Die Bielefelderin schätze die Gefahr für ihr eigenes Leben momentan als gering ein. Allerdings erwarte sie, dass der Großgrundbesitzer nun versuchen wird, die Tat zu vertuschen.« Linder konnte mit der jungen Frau nur kurz telefonieren und einige SMS austauschen. Die Beobachterin, die bereits den von kommunistischen Guerilleros der NPA verfolgten Bauernführer Danilo Cortes sprechen konnte, erhält derzeit keinen Zugang zum Internet, kann die bedrohliche Lage also nicht ausführlicher schildern. Die NPA ist gegen die Agrarreform, weil sie von staatlicher Seite dekretiert wurde.
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