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Bielefelds Notfalldienst
erhält wichtige Hilfen

»Förderverein Rettungsmedizin« e.V. gegründet

Von Matthias Meyer zur Heyde und Bernhard Pierel (Foto)
Bielefeld (WB). Notarzt- und Rettungsdienst in Bielefeld sind vorbildlich organisiert. Doch getreu der Devise, dass es nichts gibt, was nicht verbesserungsfähig wäre, nimmt jetzt der »Förderverein Notfallmedizin« e.V. seine segensreiche Arbeit auf.

Der neue Zusammenschluss hochmotivierter Spezialisten vom Facharzt über den Hubschrauberpiloten und Feuerwehrmann bis zum Notfallseelsorger möchte alle an der Notfallmedizin beteiligten Kräfte optimal ausstatten und fortbilden und außerdem die Öffentlichkeit gezielt informieren.
Um das Maximum an Leistungsfähigkeit und Qualität zu erzielen, werde der Förderverein sicher eine deutliche sechsstellige Summe verteilen müssen, prognostizierte gestern Schatzmeister Dr. Benjamin Schmidt vom Ev. Krankenhaus Bielefeld (EvKB). Die Sache lässt sich gut an: »Kaum gegründet, stehen uns bereits Spenden in vierstelliger Höhe zur Verfügung, und ein fünfstelliger Betrag fließt demnächst aufs Konto.«
Am schnellsten hat der Miele-Konzern die Schatulle geöffnet, und - als Einzelspender -Ê finanzierte Dietmar Müller, Inhaber der Schildescher Adler-Apotheke, das Faltblatt mit allen wesentlichen Informationen, das jetzt in Bielefeld verteilt wird.
»Ich bin dankbar für die Gründung des Fördervereins«, sagte gestern Oberbürgermeister Eberhard David bei der Vorstellung der Institution in der Feuerwehrwache am Stadtholz. »Der Förderverein wird die Kommune nicht von ihren Pflichten entbinden, ist aber ein schönes Beispiel für gelebte Solidarität und wird sicherstellen, dass in Notsituationen bestmögliche Hilfe gewährt wird.«
Alle Rettungskräfte vom Arbeiter-Samariter-Bund über Rotes Kreuz und die Johanniter-Unfallhilfe, Feuerwehr, Krankentransporte und Krankenhäuser ziehen im Förderverein an einem Strang. »Die Gesundheit der Bürger zu schützen und Leben zu retten ist oberstes Gebot unserer Arbeit«, sagte Dr. Hans-Peter Milz, Ärztlicher Leiter des städtischen Rettungsdienstes. Die Kommune habe ihre Aufgabe der finanziellen Förderung stets gut erfüllt, aber im Sinne eines langfristig erfolgreichen Einsatzes aller Fördervereinskräfte zwinge der immense Kostendruck zu eigenständigem Handeln.
Erster 1. Vorsitzender ist der Notfallmediziner Dr. Carsten Kirchhoff, wie sein Stellvertreter Dr. Thomas Klausnitzer von den Städtischen Kliniken. Als Schriftführer fungiert Pfarrer Hermann Rottmann, Bielefelds bekannter Notfallseelsorger.
Kirchhoff stellte die Ziele des Fördervereins vor, der in einem Wirtschaftsraum von immerhin 1,5 Millionen Einwohnern tätig wird. Die mobilen Einsatzkräfte sollen mit modernster Technik ausgestattet und speziell geschult werden - darunter fällt auch das Training der Piloten für den neuen Rettungshubschrauber, einen Eurocopter 135, der im Mai den alten »Christoph 13« ersetzen wird.
In und um Bielefeld rücken die Rettungsdienste etwa 25 000-mal pro Jahr aus, und man zählt 9000 Notarzteinsätze sowie 1300 Flüge von »Christoph 13«. Der Förderverein, will er erfolgreich sein, ist also auf steigende Mitgliederzahlen angewiesen. Jeder Bürger kann helfen, durch Spenden und durch Beitritt (Beitrag: ab 1 Euro). Das erwähnte Faltblatt listet alle wesentlichen Informationen auf; nähere Angaben macht Pfarrer Rottmann telefonisch unter der Nummer 8 23 12. Unter www.notfallmedizin-bielefeld.de gibt es Informationen im Internet.

Artikel vom 16.02.2007