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Keine Hände mehr schütteln

Hygiene schützt vor Noroviren

Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Die Noro-Viren sind in Deutschland weiter auf dem Vormarsch. Zugleich rollt die Grippewelle an. Diese Zeitung gibt Tipps, wie die Ausbreitung der Noro-Viren eingedämmt und was zur Grippe-Vorbeugung getan werden kann.

Um einer Grippeerkrankung vorzubeugen sei auch jetzt noch eine Schutzimpfung möglich, sagte gestern Dr. Ursula Sellerberg von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände dieser Zeitung. Nach zwei Wochen trete der volle Impfschutz ein. Ob noch genügend Impfstoff vorhanden sei, müsse beim jeweiligen Hausarzt geklärt werden, sagte Sellerberg. Eine Schutzimpfung bereits im Herbst sei immer der bessere Weg.
Infektionen mit durchfall auslösenden Noroviren könnten durch das Einhalten einfacher Hygieneregeln vermieden werden. Die Viren würden durch Tröpfchen übertragen und könnten außerhalb des Körpers mehrere Tage überdauern. Infektionsquellen seien nach dem direkten Kontakt zu Erkrankten zum Beispiel Türklinken oder Gemeinschaftstoiletten. Der Virus könne sich auch über die Luft oder über verunreinigte Speisen wie Salate ausbreiten, sagte Sellerberg. Um Infektionen vorzubeugen, sollte man sich häufig die Hände mit Seife waschen, besonders nach Bus- oder Bahnfahrten, nach dem Toilettengang und vor dem Essen. Auf Händeschütteln sollte man soweit wie möglich verzichten. Mit diesen einfachen Hygieneregeln beuge man nicht nur einer Infektion mit Noroviren vor, sondern schütze sich auch vor Erregern von Erkältungen und Grippe. Nach Angaben des Landesinstitus für den öffentlichen Gesundheitsdienst in Münster sollten Erkrankte auf keinen Fall Speisen zubereiten. Dies gelte besonders für Gaststätten.
Kinder unter fünf Jahren und Menschen im Alter von mehr als 70 Jahren seien besonders anfällig für eine Infektion. Zehn Stunden bis zwei Tage nach einer Infektion komme es zu schwallartigem Erbrechen und heftigen Durchfällen. Kinder dürften erst zwei Tage, nachdem die letzten Symptome abgeklungen seien, wieder den Kindergarten oder die Schule besuchen. Eine Impfung sei bislang nicht möglich. Wer direkten Kontakt zu Erkrankten habe, sollte Handschuhe tragen und Desinfektionsmittel benutzen.
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Artikel vom 16.02.2007