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Leit-Wolf
Augenthaler
heulte auf

Klartext in der Kabine


Wolfsburg (WB/klü). Die Wände haben nicht gewackelt, aber in der Wolfsburger Kabine wurde es während der Halbzeitpause ganz schön laut. Klaus Augenthaler sprach Klartext, in bayrischer Mundart. Und obwohl in seinem Team an diesem Tag wieder einmal gleich sieben Legionäre mitkickten, verstanden haben sie ihn alle, den aufheulenden Leit-Wolf.
»Ich musste sehr deutlich werden«, sagte Augenthaler später, »ich habe an meine Herren appelliert: Ihr könnt ruhig mal ein Spiel verlieren - aber bitte nicht so. Die Zuschauer erwarten von euch Herz und Mumm.« Und dann waren sie tatsächlich bissiger, seine vorher so zahnlosen Wölfe. Sie machten aus dem 0:2 gegen den FC Schalke 04 noch ein 2:2.
Beide Treffer wurden Diego Klimowicz zugeschrieben, doch den Ausgleich buchte Regisseur Marcelinho für sich. Sein erstes Tor in Diensten des neuen Arbeitgebers. Denn TV-Zeitlupen zeigten, dass Klimowicz den Freistoß nicht mehr berührt hatte. Augenthaler: »Wer getroffen hat? Mir egal. Hauptsache: Das Ding war drin.«
Marcelinho gönnt in Wolfsburg jeder das Tor, denn bisher glänzte er »nur« bei Vorlagen. Doch hier ist seine Bilanz erstklassig. Fünf von neun Rückrunden-Treffern legte der Brasilianer auf. Der kunterbunte Exzentriker und die »grauen Wölfe«, bisher scheint das zu passen. In der Liga dürfte die Elf trotzdem nicht über das Mittelmaß hinauskommen, aber im DFB-Pokal, da rechnet sich Augenthaler etwas aus. Und hier steigt am 27. Februar ein richtungweisendes Heimspiel: Aachen erscheint zum Viertelfinal-Duell in der Volkswagen-Arena.

Artikel vom 19.02.2007