19.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Nur vier Punkte bis Liga drei:
Jetzt beginnt das große Zittern

Paderborn unterliegt Jena 0:1 und bleibt in der Rückrunde ohne Heimtor

Von Peter Klute
Paderborn (WB). Es hätte der große Befreiungsschlag werden können und ein ganz großer Schritt in Richtung Klassenerhalt. Doch Zweitligist SC Paderborn 07 verpasste die Chance, sich mit einem Sieg im Sechs-Punkte-Spiel gegen Carl Zeiss Jena zehn Zähler von den Thüringern und den Abstiegsplätzen abzusetzen. Der SCP verlor gestern mit 0:1 (0:1) und muss jetzt wohl ganz lange zittern.

Für die Gäste war es der zweite Dreier in Folge und der erste Auswärtssieg der Saison, für die Hausherren das dritte Heimspiel in Serie ohne Tor. Das Warten auf die ersten drei Punkte im Hermann-Löns-Stadion seit dem 29. Oktober (2:0 gegen Unterhaching) geht weiter. Während Jenas Coach Heiko Weber »bis zur 70. Minute eine verdiente Führung« und am Ende »aufgrund des Paderborner Drucks in den letzten 20 Minuten einen etwas glücklichen, aber verdienten Sieg« gesehen hatte, ging sein Gegenüber Holger Fach zumindest mit einigen seiner Profis hart ins Gericht: »Das war kein großes Spiel. Beide Mannschaften hatten drei bis vier Chancen, aber nur Jena hatte die Qualität, eine davon zu nutzen. Bei uns muss man feststellen, dass es heute auf der einen oder anderen Position nicht gereicht hat und wir es nicht geschafft haben, die Ausfälle zu kompensieren.«
Lukas Kruse vertrat den am Knie verletzten Stammtorwart Tom Starke ordentlich, gleiches galt für Wintereinkauf Karsten Fischer, der anstelle von Marc Gouiffe à Goufan (Muskelfaserriss) im defensiven Mittelfeld zum ersten Mal in der Startformation stand. Fachs Kritik zielte vor allem wohl auf Thomas Bröker, der den fiebrigen Kapitän und Doppeltorschützen vom jüngsten 2:0 in Offenbach, René Müller, nie ersetzen konnte.
So war Jena lange Zeit das bessere von zwei schwachen Teams und hatte auch die größeren Möglichkeiten. Ein Kopfball von Alexander Voigt (nach Ecke von Christian Fröhlich) ging in der 18. Minute knapp übers Tor, ebenso ein Kopfstoß von Filip Tapalovic nach selbiger Vorarbeit (39.). Als bereits die Nachspielzeit der ersten Hälfte lief, fiel das Tor des Tages. Nach einer Ecke des Ex-Kölners Voigt landete der Ball vor den Füßen von Toni Wachsmuth und der traf durch mehrere Abwehrbeine hindurch und an Kruse vorbei zum 0:1. Dieses Ergebnis war korrekt, denn der SCP hatte in den ersten 45 Minuten keine einzige nennenswerte Torchance.
Das änderte sich nur Sekunden nach dem Wechsel. Flanke Benjamin Schüßler, Kopfball Bröker, doch der landete genau in den Armen von Keeper Georgi Lomaia. Jena hätte durch Leendert van Steensel (51.) und Mark Zimmermann (65.) erhöhen können, doch beide verfehlten das Ziel knapp.
Die größte Chance des gesamten Spiels hatten dann aber die Paderborner. Flanke Daniel Brinkmann, Kopfballverlängerung Bröker, doch der eingewechselte Timo Röttger scheiterte in der 70. Minute freistehend am Torwart. Lomaia gewann in der 76. Minute auch das Duell gegen den Sekunden zuvor gekommenen Erwin Koen.
Spätestens als Roel Brouwers acht Minuten vor dem Ende einen Freistoß des ebenfalls eingewechselten Nebojsa Krupnikovic freistehend daneben köpfte, hätte der Ausgleich fällig sein müssen. War er aber nicht und jetzt ist die Regionalliga für Paderborn nur noch vier Zähler entfernt.

Artikel vom 19.02.2007