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Wohnzentrum unterm Hammer

Neuer Termin am Amtsgericht - Erster Anlauf scheiterte vor zwei Jahren

Schildesche (uko). Im nun bereits vierten Anlauf soll das Wohn- und Therapiezentrum für Behinderte an der Beckhausstraße zwangsversteigert werden. Ein erster Termin, das vor sieben Jahren mit viel Vorschusslorbeeren gestartete »Zentrum für Mobilität« unter den Hammer zu bringen, war im März 2005 gescheitert.

Eigentümer des Grundstücks und der Immobilie ist das Katholische Pastorat zu Schildesche. Das Hauptgebäude selbst stammt aus dem Jahr 1951. Während der Modernisierung im Jahr 1999 wurde in einem Anbau auch eine Schwimmhalle eingerichtet. Konzipiert wurde die komplette Immobilie als Wohn- und Therapieanlage für Körperbehinderte.
Auf Basis eines Erbpachtvertrages, der eine Laufzeit noch bis 2097 hat, wollte ein Bielefelder Ehepaar die Einrichtung betreiben. Zusätzlich wurde im Erdgeschoss des Gebäudes eine Praxis für Physiotherapie eingerichtet. Im übrigen war das zweigeschossige, vollunterkellerte Gebäude in allen Etagen mit diversen Appartements bis zu 45 Quadratmeter Größe eingerichtet worden.
Alle Toiletten und Bäder waren seinerzeit auch behindertengerecht installiert worden. Im neuerrichteten Anbau wurde zudem die Schwimmhalle eingebaut. Nachdem bereits einige Behinderte Mietverträge abgeschlossen hatten und zeitweise auch in der Immobilie wohnten, kam im Jahr 2004 nach der Insolvenz das plötzliche Aus für das Projekt. Das leerstehende Gebäude steht unter der Zwangsverwaltung von Rechtsanwalt Philip Ohletz. Nach Auskunft des Amtsgerichts Bielefelds sollen die Mieter bereits erstattete Kosten wie Mietkautionen verloren haben. Hauptgläubiger im Zwangsversteigerungsverfahren ist die Volksbank Brackwede.
Ein Gutachter hat den Verkehrswert der Immobilie auf 863 223 Euro (inklusive des Fortführungswertes für das Praxisinventar) festgesetzt.
Termin zur Zwangsversteigerung wird am Donnerstag, 8. März, 11 Uhr in Saal 4063 des Amtsgerichts Bielefeld sein.

Artikel vom 16.02.2007