16.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Stellenstreichungen
strategisch begründen

Fakultäten beraten über die Kürzungen


Bielefeld (sas). Erstmals hat sich der Personalrat der Universität mit den geplanten Stellenkürzungen befasst: Rektor Prof. Dr. Dieter Timmermann hat die Vorschläge der Hochschulleitung vor dem Gremium begründet und erläutert. 59 Stellen tragen den kw-Vermerk (können wegfallen), 15 Stellen stehen allein an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaften sowie der angeschlossenen Abteilung Kunst und Musik zur Disposition. Weitere zwölf Stellen soll die Universitätsverwaltung beitragen.
Hintergrund der Maßnahmen ist die Unterfinanzierung der Hochschule: Das vom Land für den Globalhaushalt zugewiesene Geld reicht nur für 98 Prozent der Personalkosten, für 2007 erwartet das Rektorat ein Minus von vier Prozent. Die Hochschulen werden 0,8 Prozent der vereinbarten Tariferhöhungen tragen müssen, und wegen der Arbeitszeitverlängerungen erwägt das Land weitere Drosselungen des Personalbudgets. Die notwendigen Einsparungen sollen nicht nach dem Rasenmäher-Prinzip erfolgen, sondern mit strategischen Entscheidungen verbunden sein, sagt Uni-Sprecher Ingo Lohuis. Strukturanpassungen seien nötig, bilanziert Dr. Gerline Günter-Boemke, Vorsitzende des Personalrates der wissenschaftlichen Mitarbeiter.
In den kommenden Wochen werden die Rekoratsvorschläge den Fakultäten und Einrichtungen erläutert; bis zum 21. März können sie Stellung beziehen. Eine Entscheidung soll bis Mai fallen. Im Rahmen der Personalversammlung wurde auch die Änderung des Landespersonalvertretungsgesetzes (LPVG) diskutiert. In einem offenen Brief an Ministerpräsident Jürgen Rüttgers kritisieren Günter-Boemke und die Personalratsvorsitzende Johanna Soufi sie als »massive Verschlechterung«.
Insbesondere bemängeln sie die Streichung der Mitbestimmung bei Kündigung oder Umsetzung sowie der Anhörung bei einer Abmahnung.

Artikel vom 16.02.2007