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Geschichte
der Samurai

Japanologe hält Vortrag


Brackwede (WB). Was sich hinter dem Begriff »Samurai« verbirgt, können viele Menschen nur vage beschreiben. Manch eine Vorstellung verklärt die Realität. Professor Peter Pantzer, Japanologe an der Universität Bonn, gab mit einem Vortrag im Brackweder Rathauspavillon jetzt einen Einblick in die Geschichte der japanischen Krieger.
Samurai waren ursprünglich Bauern, die ihren Besitz und den ihres Landesfürsten verteidigten. Ihre Bezeichnung leitet sich von dem Wort »saberu« (dienen) ab. Als im 16. Jahrhundert das Shogunat der Tokogawa-Fürsten begann, bildeten sich vier Stände heraus: Samurai, Bauern, Handwerker und Händler. Da keine Kriege mehr geführt wurden, waren die Samurai hochgebildete Beamte, die sich auch der körperlichen Ertüchtigung widmeten, indem sie verschiedene Kampfsportarten ausübten.
Vorbildliches Verhalten war selbstverständlich. Samurai trugen zwei Schwerter als äußeres Erkennungszeichen ihres Standes. 1876 wurde ihnen das Tragen ihrer traditionellen Tracht in der Öffentlichkeit untersagt und ihnen die Privilegien entzogen. Dennoch war es beim Aufbau des modernen Japan insbesondere der Weitsicht der ehemaligen Samurai zu verdanken, dass sie die Elite des Landes nach Europa und Amerika schickte, um die modernen Naturwissenschaften und Technik zu studieren und innerhalb von nur 25 Jahren die Entwicklung der westlichen Länder nicht nur einzuholen, sondern zu überflügeln.
Seine Erkenntnisse über die Samurai hat Pantzer auch in einem Buch des Verlages »Was ist was« für Zwölf- bis 14-Jährige zusammengefasst. Eine Arbeit die der Professor als »persönliche Herausforderung« bezeichnet.

Artikel vom 17.02.2007