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Mathias Hain fordert
Kabinen-Krisengipfel

Arminia: Wichniarek glaubt, unter Druck werde es besser

Von Hans Peter Tipp
Bielefeld (WB). Oben im Presseraum lobte Arminia-Präsident den »Charakter der Mannschaft«, unten in den Stadiongängen gab der Pressesprecher bekannt, dass die Bielefelder Spieler sich nicht zu dieser Niederlage äußern möchten. . .

Torjäger Artur Wichniarek erwies nach dem 1:3 gegen den VfL Bochum am Sonntag immerhin den TV-Kameras in der »arena« die Gnade eines Kommentares: »Der Druck von unten wird immer größer. Aber vielleicht gibt uns das den letzten Kick, dass wir wissen, worum es geht. Vielleicht brauchen wir das - unter Druck zu spielen«, druckste Wichniarek, der mit durchschnittlicher Vorstellung gestern bester Armine war, mit nachdenklicher Miene herum.
Gestern aber ging es erneut schief - das Fußball spielen unter Hochspannung. Nach Mönchengladbach durfte sich auch der VfL auf Kosten der Bielefelder in der Liga zurückmelden. »Wir hätten Bochum auf Distanz halten und Luft nach unten schaffen können«, ärgerte sich Präsident Hans-Hermann Schwick.
Ein DSC-Profi stand dann aber doch noch Rede und Antwort: Mathias Hain erwies sich in dieser Hinsicht einmal mehr als vorbildlicher Kapitän, obwohl auch ihm dieser Sonntag kräftig auf den Magen geschlagen war. Eine Erklärung für die Aussetzer seiner Vorderleute hatte er auch nicht, eine Anregung zur Gestaltung der anstehenden Arbeitswoche schon: »Wir haben bis zur Abfahrt am Freitag genug Zeit, uns auch mal ohne Trainer oder Betreuer zusammenzusetzen und uns die Meinung zu sagen.«
Vielleicht gebe es ja doch unterschiedliche Sichtweisen, meinte Hain. Wenn dem so sei, sei es besser, sich auszusprechen und auszutauschen. Der Torwart: »Man muss auch reflektieren, warum es so ist, wie es jetzt ist - ob man vielleicht doch etwas Falsches gemacht hat in der Vorbereitung oder auch schon am Ende der Hinrunde.« Als ausgesprochene Krisenbewältigung will er ein solches internes Treffen aber nicht verstanden wissen: »Das würde ich auch erwarten, wenn man zehn Mal hintereinander gewinnt.«

Artikel vom 19.02.2007