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Chrysler auf der Achterbahn

Der 1923 vom deutschstämmigen Walter P. Chrysler gegründete US-Autobauer Chrysler wird von amerikanischen Automobilexperten gern als Achterbahn bezeichnet. In der Geschichte des Konzerns ging es immer dramatisch auf und ab - daran hat bislang auch der Einstieg von Daimler-Benz in Stuttgart im Jahr 1998 nichts geändert.
Der Manager Lee Iacocca kam 1978 und schaffte bei der verlustreichen Nr. 3 der US-Autoindustrie mit dem völlig neuen Minivan die Wende. Iacocca wurde zum Star. Sein Ruhm verblasste, als 1991 ein Verlust von 800 Millionen Dollar in den Büchern stand.
Als Daimler-Benz 1998 mit Chrysler fusionierte, stellte sich nach wenigen Monaten heraus, dass der US-Autobauer keine guten Produkte in der Entwicklung mehr hatte und zu teuer produzierte. Erneute Verluste riefen die Retter aus Deutschland auf den Plan. Dieter Zetsche und Wolfgang Bernhard ersetzten die Chrysler-Bosse, schlossen Fabriken und strichen 26 000 Stellen.
Doch 2006 ging die Achterbahnfahrt mit einer Milliarde Euro Verlust wegen der Überproduktion von spritfressenden Trucks und SUVs wieder nach unten. Dass sich das nicht so bald ändert, glaubt der Autoexperte Prof. Wolfgang Diez: »Chrysler wird eine Dauerbaustelle bleiben.«

Artikel vom 15.02.2007