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Alte Schätze und
vergessene Kulturen
»Anasazi«: taktisches Leichtgewicht
Viele Forscher sind in heller Aufregung: Im mittleren Westen Amerikas werden alte Siedlungsstätten der vier Stämme der Anasazi gefunden.
Die Anasazi lebten in den Weiten Amerikas und bauten ihre Siedlungen vornehmlich in die Aushöhlungen von Canyonwänden. Unter bisher nicht geklärten Umständen wurden diese Siedlungen im 13. Jahrhundert plötzlich alle verlassen. Erst sehr spät wurden sie und ihre Schätze von Expeditionen entdeckt, da sie meist sehr versteckt und schwer zugänglich lagen. Das ist der Stoff, aus denen Romane - oder eben Brettspiele gemacht werden. Autor Klaus-Jürgen Wrede hat sich des Themas angenommen, Phalanx Games das Spiel verlegt.
Die Spieler nehmen an Expeditionen teil und entdecken Schätze und Siedlungen der vier Stämme der Anasazi. In der Schachtel finden sich 28 Spielplan-Teile, eine Werte-Skala, 54 Strecken-Marker, acht Auftragskarten, 48 »Schätze«, sechs Start-Marker, 28 Camp-Marker und 16 »Wohntürme«. Die Spielplanteile werden wie Inseln auf dem Tisch ausgelegt - dieser steht für die Täler zwischen den Pueblos.
Ist der Spieler am Zug, gibt es Möglichkeiten: Wer ein Camp zwischen den Pueblos baut, darf sich die farbige Markierung unter einem beliebigen Wohnturm anschauen. Oder man setzt eine Expedition fort, indem man ein Leiterplättchen so am Ende einer bestehenden Expedition anlegt, dass der Expeditionsmarker verdeckt wird. Gestartet wird auf einem der sechs Startplättchen am Spielfeldrand. Erreicht eine Expedition ein Pueblo, erhält man den dort platzierten Schatz. Steht dort ein Wohnturm, wird er entfernt und auf die Werte-Skala gesetzt. Die Anzahl bestimmt, wieviel Siegpunkte ein Schatz dieser Farbe zählt.
Das Spielmaterial ist leider etwas verbesserungsbedürftig: Die Wohntürme sind eine kippelige Angelegenheit, die Leiterplättchen nichts für Grobmotoriker, die schöne Grafik benötigt gutes Licht oder scharfe Augen.
Anasazi ist ein einfaches Taktikspiel mit Memory-Komponente. Die Möglichkeiten sind allerdings begrenzt, gelegentlich fühlt man sich dem Zufallsprinzip ausgeliefert. Das Spiel für zwei bis vier Forscher ab zehn Jahren dauert etwas 30 Minuten und kostet knapp 20 Euro.Thomas Lunk

Artikel vom 17.03.2007