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Mit reichlich Vorsprung
nach Amsterdam

Werder Bremen fertigt das dezimierte Ajax mit 3:0 ab

Von Klaus Lükewille
Bremen (WB). Werder Bremen muss sich vor dem Rückspiel am kommenden Donnerstag in der Amsterdamer Arena nicht mehr fürchten: Zum UEFA-Cup-Rückspiel der dritten Runde bringt der Bundesligist einen satten 3:0-Vorsprung mit zu Ajax. Das Achtelfinale winkt schon.

Trotzdem mahnte Werder-Trainer Thomas Schaaf vor Sorglosigkeit: »Es hätten ein paar Tore mehr sein können. Dann wäre es für uns einfacher geworden.« Aber natürlich überwog beim Sieger die Freude. »Die Mannschaft hat das richtig gut gemacht«, lobte Sportdirektor Klaus Alllofs.
Vor dem Spiel hatte es in der Bremer Innenstadt noch einen Polizeieinsatz gegeben. Vorsorglich setzten die Beamten 50 gewaltbereite Fans aus den Niederlanden fest. Doch die Lage blieb unter Kontrolle. Rund um die Bremer Fußball-Arena staute sich der Verkehr, alle wollten ins Weserstadion - auch jene Anhänger, die für die längst ausverkauftae Partie keine Karte bekommen hatten.
Ein Ticket benötigte Tim Borowski nicht, er durfte auch so zusehen. Den Tribünenplatz nahm der Nationalspieler natürlich nur ungern ein, eine Position auf dem Rasen wäre ihm lieber gewesen. Aber Borowski musste abwinken. Seine Zehenverletzung ließ den Einsatz nicht zu, Jurica Vranjes übernahm die Vertretung.
Die Bremer benötigten nicht lange für den ersten Knalleffekt. Nach vier Minuten klatschte der Ball an den Pfosten. Dorthin hatte ihn Naldo per Freistoß befördert. Werder bestimmte das Spiel, und Ajax »spielte« nicht mit. Aufs Zulangen verstand sich der 29-fache niederländische Meister viel besser. Dabei übertrieb es Olaf Lindenbergh schon, noch bevor eine halbe Stunde vorbei war. Erst kassierte er eine Verwarnung, dann gab's nach einer Attacke gegen Torsten Frings zur Belohnung gelb-rot gleich hinterher. Auf Wiedersehen. Da kannte der portugiesische Schiedsrichter Cortez Batista kein Erbarmen.
Derweil bemühte sich der Bundesligist weiter, endlich den Führungstreffer zu erzielen. Das dezimierte Ajax gab das Mittelfeld preis, zog sich weit zurück. Zehn Mann wollten die Nullnummer retten. Das gelang bis zur Pause, danach nicht mehr. In der 48. Minute konnte Torhüter Stekelenburg einen Eckball von Torsten Frings nur notdürftig klären. Im Hintergrund lauerte schon Per Mertesacker und jagte den Ball volley ins Netz. Treffer Nummer zwei ließ jetzt nicht lange auf sich warten. Wieder servierte Frings einen Eckball, den dieses Mal Naldo per Kopf in Richtung Kasten wuchtete. Vurnon Anita stoppte die »Kugel« erst hinter der Torlinie. Das war jedenfalls die Wahrnehmung des Schiedsrichter-Assistenten, dessen Chef Batista gegen wütende Proteste der Amsterdamer auf 2:0 (54.) entschied.
Es wurde noch besser. Nun wurde Vorbereiter Frings auch einmal selbst bedient: Die Vorlage von Klose nahm er auf und mit Unterstützung von Jonny Heitinga fiel das 3:0 (71.). Einen vierten Treffer vergab Diego, als er freistehend die Latte traf. Auch Hugo Almeida scheiterte noch. Aber diese drei Tore Vorsprung sollten Werder doch dicke zum Weiterkommen reichen.
Bremen: Wiese - Fritz, Mertesacker, Naldo, Womé (75. Schulz) - Frings (79. Pasanen) - Vranjes, Daniel Jensen - Diego - Klose, Hunt (75. Almeida)
Amsterdam: Stekelenburg - Heitinga, Roger Garcia, Stam - Maduro, Donald (72. Perez), Gabri, Lindenbergh - Sneijder - de Mul (27. Anita), Babel (72. Leonardo)
Schiedsrichter: Batista (Portugal)
Zuschauer: 37 500 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Mertesacker (48.), 2:0 Naldo (54.), 3:0 Frings (71.)
Gelbe Karten: Diego /Stam, Gabri, Sneijder
Gelb-Rote Karten: Lindenbergh (24./wiederholtes Foulspiel)

Artikel vom 15.02.2007