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Aus Briefen an die Redaktion


Pastor leistet
vorbildliche Arbeit
Der geplante Glasfahrstuhl mit Aussichtsplattform ist weiterhin Bielefelds Thema Nr. 1. Viele Bürger freuen sich auf das Projekt, wie unsere Leserzuschriften zeigen.

Herr Pastor Piepenbrink-Rademacher ist ein Pastor, der eine vorbildhafte Stadtkirchenarbeit leistet. Schon oft war ich in der Altstädter Nicolaikirche zu einem Konzert, einer Ausstellung oder auch, um an den Werktagsgottesdiensten »12 Minuten mit Gott« teilzunehmen. Pastor Piepenbrink-Rademacher ist für mich ein Pastor der Menschen und der Mitte, jederzeit Ansprechpartner bei Sorgen und Nöten.
Nun hat er zusätzlich eine gute Idee, um einer finanziellen Misere aus dem Weg zu gehen, und plant eine Aussichtsplattform an der Altstädter Nicolaikirche. Meiner Meinung nach passt sie sich auch der Umgebung an, da neben der Kirche eine moderne Straßenleuchte steht und gegenüber ein Wohn- und Geschäftshaus mit Glasvorbauten. Was ist daran also auszusetzten?
Diese Kirche wird auch mit Aussichtsplattform immer ein Haus Gottes sein, dort kann ich Ruhe, Frieden, Geborgenheit und Gottes Nähe spüren. Was soll also diese ganze Aufregung, warum wird diese gute Idee eines Pastors so negativ beurteilt?
GABI GOTTBRATHBIELEFELD
Plattform wäre
eine Attraktion
Zum selben Thema erreichte uns auch der folgende Leserbrief:
Über die Art und das Wie einer Umgestaltung von Kirchengebäuden kann man sicherlich diskutieren. Indessen, dass die Kirchen umdenken müssen, weil sie sich von Mitgliedern nicht mehr allein finanzieren können, lässt sich bundesweit an vielen »äußerst missglückten Versuchen« ablesen, wo Kirchen zu Lagerhallen oder Kneipen umfunktioniert werden.
Da ist es schon schwer verständlich, wenn ein so grandioses Engagement wie das des Pfarrers Armin Piepenbrink-Rademacher in solch inkompetenter Form diskriminiert wird wie letztlich.
Eine Aussichtsplattform für jedermann trifft dabei den essentiellen christlichen Gedanken der Kirche im Kern, nämlich Gleichberechtigung! Wieviele Bielefelder Bürger, Touristen und auch ehemalige Kirchenbesucher würden gerne einmal von ihrer Kirche aus über Bielefeld schauen. Sie können es aber aus Alters- oder Gesundheitsgründen nicht oder nicht mehr! Die Medien sind voll von Ideen, um älteren Menschen und Behinderten das Leben zu erleichtern. Warum also wird gerade hier eine Ausnahme gemacht?
Darüber hinaus wäre eine solche Plattform weit über die Grenzen Bielefelds hinaus ein Attraktion, die nicht nur Besucher nach Bielefeld, sondern auch in die Kirche locken wird.
Natürlich muss man sich Gedanken über die Optik eines solchen Eingriffs machen. Aber eines scheint doch wohl jetzt schon klar: Wie auch immer ein Aufzug oder die Plattform aussehen werden - sie wird allemal ein schönerer Eingriff werden als die Turmerneuerung nach dem Zweiten Weltkrieg! Ich fand sie als Kind sehr schön, weil vorher gar kein Turm da war. Aber wenn ich heute die Fotos von der »alten« Kirche sehe, freue ich mich richtig auf eine Veränderung!
VOLKER SCHLEEBIELEFELD
Die Stadtwerke
sind nicht sozial
Zur Senkung des Gaspreises nehmen die beiden folgenden Leser brieflich Stellung:
Bezugnehmend auf die Veröffentlichung in den Tageszeitungen zur Senkung des Gaspreises von netto 0,25 Cent je kW/h, und zwar erst zum 1. März 2007, ist nicht akzeptabel, somit nicht ausreichend. Nur eine Senkung des Gaspreises von zehn Prozent mit 0,54 Cent je kW/h wäre angemessen. Leider wird dabei der erhöhte Verbrauch in den Wintermonaten nicht berücksichtigt.
Der Leser kommt ins Staunen, er glaubt tatsächlich, die Stadtwerke sind sehr sozial und ein Wohlfahrtsunternehmen.
Persönlich weise ich dies entschieden zurück. Bereits im Monat September 2006 wurde beschlossen, den Gaspreis zum 1. Oktober 2006 von 0,504 Cent auf 0,542 Cent = 0,38 Cent je kW/h netto zu erhöhen. Begründet wurde diese Erhöhung mit steigenden Bezugskosten. Der Nachweis hierfür wurde nie erbracht. Nach meiner Ansicht wurde dieses vorsorglich gemacht. Auch die Stadtwerke Bielefeld wussten genau, dass eine Preissenkung für Gas im Jahre 2007 für die Kunden vorgenommen werden musste.
Des weiteren behaupten die Stadtwerke Bielefeld, dass die Preisbindung zwischen Erdgas und Heizöl keine Einbahnstraße ist. Sinkende Heizölpreise würden an die Verbraucher von Erdgas umgehend weitergegeben. Hierzu stelle ich fest, dass die Preise für Heizöl von März 2006 bis heute um circa 28,5 Prozent gesunken sind. Also erfolgte die Weitergabe an die Verbraucher ein Jahr oder zwölf Monate zu spät.
Weiterhin gehe ich davon aus, dass die Stadtwerke vom Lieferanten das Erdgas in Kubikmetern abrechnen. Auch der Verbraucher hat einen Gaszähler, eine Gasuhr, die von den Stadtwerken installiert wurde. Bis zum Jahre 2003 hat dieses Berechnungssystem gut geklappt. Ab dem Jahre 1993 wurde der Gaspreis von den Stadtwerken nach Kubikmetern abgerechnet. Dies war für den Gaskunden einfach und kontrollierbar.
In den letzten Jahren erfolgte die Umrechnung mittels Faktor in kW/h. In dieser Umrechnung sind jedoch versteckte Preiserhöhungen enthalten, verursacht durch den Umrechnungsfaktor. Dieser schwankt jedoch stetig und zwar von 9,455 im Jahr 2003 auf 9,836 bis Ende des Jahres 2005. Bei einem Verbrauch von 5000 Kubikmetern ergibt sich beim Faktor 9,455 47 275 kW/h und beim Faktor 9,836 49 180 kW/h. Dies ist ein Unterschied von 1905 kW/h oder 103,25 zuungunsten des Verbrauchers. Näheres zu dieser dubiosen Umrechnung konnte ich von den Stadtwerken leider nicht erfahren.
Nach allen von mir aufgezeigten Fakten bin ich immer noch der Meinung: Die Energiekonzerne, vor allen Dingen die Stadtwerke Bielefeld, sind im hiesigen Raum die größten Abzocker!!! Das Monopol der Stadtwerke Bielefeld wird im Jahr 2007 schnell verblassen. Bis zum Herbst sind mehrere Anbieter für Strom und Erdgas vorhanden. Verlierer sind dann endlich mal die Stadtwerke, da sehr viele Verbraucher sich den günstigsten Anbieter aussuchen.
ERNST MÖLLER33689 BIELEFELD
Kohlekraftwerk
kommt zu spät
Die Stadtwerke wollen ein neues Heizkraftwerk bauen. Dazu erreichte uns folgende Zuschrift:
Das neue Kohlekraftwerk an der Schillerstraße wird ungefähr dann betriebsbereit sein, wenn die deutsche Steinkohle ihre Förderung einstellt. Es ist fürwahr eine herausragende Investition, um »Versorgungssicherheit« zu gewährleisten. In Anbetracht der CO2-Emission ist die Investition zusätzlich nicht nachvollziehbar.
BERND FICHTNER33609 BIELEFELD

Artikel vom 15.02.2007