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Zurück in die Zukunft

Mit Kappelt: TSG bläst zum Angriff auf die Handball-Regionalliga

Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Die angekündigte »Überraschung« steckte leider auf der A 2 im Stau fest. Carsten Kappelt, versierter Linkshänder vom Regionalligisten LIT Handball Nordhemmern, vervollständigt die ebenso spektakuläre wie sympathische Rückholaktion, mit der die TSG Altenhagen-Heepen anno 2007/08 das Projekt Regionalliga-Aufstieg realisieren möchte.

Zurück in die Zukunft: Mit Ausnahme von Kreisläufer Alexander Pieper (30) vom Bezirksligisten HSG Detmold/Hiddesen waren es lauter alte Bekannte aus Bielefelder Zweitligatagen, die gestern im Hotel Mercure zusammenkamen, um als personifizierte Aufbruchstimmung für die künftige Ausrichtung zu werben: Trainer Helmut Bußmeyer, »Leitwolf« Christian Grunow (34) und Torhüter Johnny Dähne (25) freuen sich unisono auf die neue Herausforderung bei ihrem Ex-Klub.
»Jetzt kommt wieder ein bisschen Feuer rein,« schmunzelt Grunow, der sich vom Zweitligisten HSG Augustdorf-Hövelhof wohl mit dem Abstieg verabschieden wird. »Ein Routinier steht der Truppe gut zu Gesicht. Das war ein Manko in den letzten Jahren. Ab und an hat der TSG die nötige Abgeklärtheit gefehlt.« Johnny Dähne steigt ebenfalls freiwillig zwei Klassen ab. »Ich freue mich auf alte Freunde. Der Kontakt zu Johann-David Starck oder Carl-Moritz Wagner sei nie abgerissen. Wir waren zusammen mal auf Schalke,« grient der Keeper des Zweitligisten TuS Spenge.
Der Regionalliga-erfahrene (Obernkirchen) Kreisläufer Alexander Pieper sieht sich als »Ergänzung« zu Calle Wagner. »So eine Chance kriege ich nicht wieder. Ich möchte von der individuellen Klasse meiner Mitspieler profitieren und dazulernen.«
TSG-Chef Heinrich Rödding ist froh, mit dem in Altenhagen wohnenden Carsten Kappelt (26) bald wieder ein »Eigengewächs« in Heepen zu wissen. »Er ist in unserem Verein groß geworden, hatte bei mir schon in der E-Jugend gespielt.« Nach seinem Weggang 2003 habe er sich »persönlich und auf dem Feld entwickelt.«
Geschäftsführer Manfred Quermann war durchaus der Stolz darüber anzumerken, bereits im Februar das wesentliche Gros der perspektivischen Hausarbeiten erledigt zu wissen. Ganze sieben Monate, ehe die neue Punktehatz beginnt. »Im November des Vorjahres hatten wir uns mit dem Mannschaftsrat zusammengesetzt, um über Ziele und Vorgaben zu beraten. Dabei ist klar geworden, dass es 2007/08 nur eine Zielsetzung geben kann: den Regionalligaaufstieg,« erläutert Quermann die vehementen Bemühungen um externe Verstärkungen. »Dazu haben wir die Zusagen von allen Spielern, die wir halten wollen.« Und fast alle zugehörigen Unterschriften dazu. Florian Korte gehört (noch) nicht zu diesem Kreis.
Am Ende gab's noch warme Worte für den scheidenden Coach. »Jörg Harke war der richtige Trainer zur richtigen Zeit. Mit seiner Art hat er es geschafft, die Mannschaft so weit zu bringen, wo sie heute steht,« lobt Quermann den Lipper. Und auch Helmut Bußmeyer dankt seinem »Spezi« aus gemeinsamen Lemgoer Bundesligatagen: »Was hier entsteht, wird immer auch mit Jörgs Namen verbunden sein. Er hat das Schiff wieder auf Kurs gebracht.«
Sich selbst sieht er trotz der verbalen Offensive keinem besonderen Druck ausgesetzt. »Es ist Aufbruchstimmung in Sicht. Wir wollen mit begeisterungsfähigen Leuten die Sache hier etablieren und vernünftigen Handball spielen,« erklärt Bußmeyer.« Bei der TSG wird nicht kurzfristig gedacht. Grunow und Kappelt sind mit Zweijahresverträgen ausgestattet worden. Heinrich Rödding: »Ich denke, wir haben eine gesunde Mischung, um unserem Ziel gerecht zu werden. Dabei wollen wir einen langen Atem haben.«
Abschließend ein Termin zum Vormerken: Das Kreispokal-Halbfinale gegen den TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck steigt am Dienstag, 27. Februar, 20.15 Uhr, in Heepen.

Artikel vom 15.02.2007