Die Bielefelder Polizei rückte 2006 zu 63 140 Einsätzen aus
Bielefeld (MiS). Durchschnittlich alle acht Minuten und 19 Sekunden ertönt in Bielefeld das Martinshorn, rückt die Polizei aus. »Im vergangenen Jahr haben wir 63 140 Einsätze gezählt«, stellte Leitender Polizeidirektor Uwe Flöß gestern die Jahresbilanz 2006 der Ordnungshüter vor. 49 056 Einsätze beruhten auf Anrufen oder Meldungen der Bürger, eine um 500 rückläufige Zahl. Flöß lobte die Reaktionszeiten seiner Beamten. Im Schnitt seien sie in 12,2 Minuten vor Ort gewesen. »Ein hervorragender Wert.« Bei Unfällen mit Verletzten benötigten sie durchschnittlich 9,2 Minuten, um am Einsatzort zu sein, nach Einbrüchen erreichten sie den Tatort 5,5 Minuten nach der Alarmierung. Auch der Fußball beeinflusste nachhaltig die Polizeiarbeit. Die 19 Bundesliga-Heimspiele des DSC Arminia bescherten den Beamten 19 000 Personalstunden, gut 4000 mehr als im Vorjahr. Hinzu kam die Fußballweltmeisterschaft mit sieben Public-Viewing-Veranstaltungen in Bielefeld. 719 Polizisten waren dabei im Einsatz. Der zeitliche Aufwand: 6 000 Personalstunden. 101 Demonstrationen wurden 2006 von den Beamten begleitet. Das größte Aufgebot war fällig, als am 16. September Neonazis durch die Stadt marschieren wollten, eine Gegendemonstration stattfand. 2356 Personen mussten von der Polizei 2006 in Gewahrsam genommen werden. In vielen Fällen ging es schlicht um eine Ausnüchterung. 926-mal war allerdings eine Straftat vorausgegangen. Männer (92 Prozent) landeten weit häufiger hinter Schloss und Riegel als Frauen (acht Prozent). Unter den Festgenommenen befanden sich nur 40 Jugendliche. Nach Einschätzung von Klaus Stoll, dem stellvertretenden Behördenleiter, war das Einsatzgeschehen 2006 nahezu unverändert. Ziel sei es, die Bürgernähe weiter zu stärken. Ein Beitrag dazu soll auch »Der Tag mit uns« am 12. Mai sein, wenn sich die Polizei des Landes NRW in Bielefeld der Öffentlichkeit vorstellt.
Drucken